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dick, und fiehet, daß eine weiße Guhr oder molkenfarbiges Wasser
erstlich auf den Stempel „gesiegen oder gesiefert“, und aus dem
Stempel in das „Bunloch“ geronnen, hernach im Liegenden herabge-
flossen und sich allda „geliefert,“ angelegt und „erherscht“ hatte. Wie
er aber den Stempel ausschlägt, findet er in „Strauben“ und Spalten
gediegen und „zänicht“ weiß Silber, drein sich Haken schneiden ließen.
à 4 N14. Reiche Ausbeute zu Mildenau.
(ophronica der fr. Bergstadt St. Annaberg, II., 1748, S. 36.)
Das Oberdorf von Mildenau hat wegen guter Ausbeute aus
den vielen daselbst befindlichen Bergwerken „Reichenau“ geheißen, daher
auch noch hier bekannt, daß die Marktstraße der Oberdörfer nach
Annaberg die Reichenauer Straße genannt wurde. Man soll vor
Zeiten mit so großer Ausbeute begnadigt worden sein, daß die 12
Apostel in Lebensgröße aus Silber hergestellt wurden, welche darauf
nach Grünhain gekommen sein sollen.
715. Kostbarer Sand zum Häuserbau in Schneeberg.
(Meltzer, Historia Schneebergensis, S. 144.)
Von etlichen alten steinernen Häusern zu Schneeberg, als der
Fundgrübner Haus, des Koithen Haus, Dietrich Kadmanns, Wolf
Meiners und Jacob Selings Haus findet man dieses sonderliche, daß
dazu solcher Sand kommen sein soll, der weit mehr als die Häuser
wert gewesen, welches man aber vor der Zeit, ehe man die Siebarbeit
und nasse Pochwerke gehabt, nicht verstanden.
716. Weshalb keine Hoffnung auf ergiebigen Bergbau da war.
(Meltzer, Hist. Schneeberg., S. 917.)
Am hohen Gebirge auf der Unruher Gang bei Neustädtel ist
eine Zeche gewesen, die Hundsfliegen genannt. Der Schichtmeister hat
geheißen Georg Rücker, und sein Vorstand Brosius Teuschel; der Steiger
hat geheißen Simon Tod, der Häuer mit dem Zunamen Teufel, und
der Junge Leckhänsel. Zur Zeit sind Nürnberger, so da gebauet,
herein gekommen, und da sie alle diese Namen der Amt= und Arbeits-
leute auf der Zeche gehört, hat einer unter ihnen gesagt: „Ei Lieber,
es ist kein guter Name auf der ganzen Zeche, und kein anderer, als
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