26. Der kopflose Reiter bei Bernsbach.
(Mitgeteilt vom Seminarist Osw. Hübner aus Bernsbach.)
Auf der Straße von Bernsbach nach Beierfeld, im sogenannten
Kirchgraben, soll öfters ein Reiter ohne Kopf gesehen worden sein.
27. Der Reiter ohne Kopf zwischen Lößnitz und Stein.
(Mitgeteilt von J. G. Müller, Kirchner und Lehrer in Lößnitz.)
In der Mitte des Weges zwischen Lößnitz und Schloß Stein ist
ein Waldort, genannt „die hohle Linde.“ Zur Zeit steht an der Stelle
neben einer Vertiefung eine junge Linde; ehemals befand sich eine um—
fangreiche hohle Linde daselbst. Früher stieg aus derselben um Mitter—
nacht ein Reiter ohne Kopf, der den Wald durchirrte und die Leute
schreckte. Noch jetzt soll derselbe zuweilen aus der kleinen Senke daselbst
aufsteigen.
28. Der Panzerreiter zu Stollberg.
(Gräße, Sagenschatz d. K. Sachsen, No. 574; z. T. mündlich.)
In der Gegend von Stollberg soll bei Nacht ein Reiter ohne Kopf,
in einen langen schwarzen Mantel gehüllt, auf einem schwarzen kopf—
losen Rosse herumreiten. Vor ihm her flattert eine grau und schwarz
gefleckte Krähe, welche sich auch bisweilen auf einer großen Linde in
der Oberstadt sehen ließ und durch ihr nächtliches Krächzen jedem, der
es hörte, den Tod binnen drei Tagen verkündigte. Nach anderen sollen
vor dem Reiter drei Raben fliegen; auf welchem Hause sich dieselben
niederlassen, daraus soll jemand in demselben Jahre sterben. Den
Reiter nennt man den Panzerreiter.
29. Die feurigen kopflosen Reiter bei Lichtenstadt.
(Grohmann, Sagen aus Böhmen, S. 95.)
Einst gingen einige Leute von Lichtenstadt nach Karlsbad; als
sie den Berg hinuntergingen, war es gerade 11 Uhr in der Nacht.
Da sahen sie unten viele hunderte von feurigen Männern und Pferden
ohne Köpfe sich herumtummeln. Um 12 Uhr war alles wieder ver-
schwunden.
30. Das Geisterschloß bei Bockau.
(Mitgeteilt vom Seminarist Paul Mothes aus Bockau.)
Ungefähr 20 Minuten von dem durch seinen früher lebhaft be-
triebenen Arzneihandel bekannten Bergflecken Bockau befindet sich ein
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