o. Anhang: Sprichwörter, sprichwörtliche Redensarten u. Rätsel.
1. Erz führt wieder zu Erz.
2. Kies macht den Bergmann ungewiß.
3. Die vielerlei Herrschaften, das böhmische Bier und die sichtlichen
Zwitter verderben den Zinnwald.
4. Das Bergwerk will seine Zeit und Leute haben.
5. Zank ist des Bergwerks Untergang.
6. Wenig Zubuß, viel Ausbeut,
Machet fröhliche Bergleut'. (Altes schneebergisches Lemma.)
7. Wenn wir spüren Kies, treffen wir Erz gewiß. (Merkels Erd-
beschr. von Kursachsen. 1. B. 1804, S. 132.)
8. Wer Ausbeut will genießen,
Laß' sich die Zubuß' nicht verdrießen. (Daselbst.)
9. Bergwerk will stets ein Freies (Freiheiten) han,
Soll es anders von statten gahn. (Daselbst.)
10. Wenn Gott nicht geit, hilft kein Arbeit. (Ce#Lehmann, Chronik
d. fr. Bergstadt Schneeberg. 1. B. 1837, S. 26.)
11. Das Bergwerk will haben Verstand
Und eine getreue Hand. (Daselbst.)
12. Bergwerks Glück und Pracht
Steigt und fällt über Nacht. (Daselbst.)
13. Der erste Finder, der erste Muter.
14. Es war kein Bergwerk ja so gut,
Es führt zuvor ein eisern Hut. Oder:
Das Silber hat einen eisernen Hut. (Dieses alte Sprichwort
bezieht sich auf die Wahrnehmung, daß man stellenweise Eisenerze auf-
arbeiten mußte, ehe man an die reichen Silberze kam. S. H. Jacobi
in der wissenschaftlichen Beilage zur Leipziger Zeitung 1886, Nr. 2.)
15. Edle schöne Guhren
Führen zu Erzspuren.
16. Kurze Gänge, kurz Erz.
17. Von Schlettau sagt man: „Wenn die Bauern auf dem Felde
sind, ist kein Bürger zu Hause.“ Die Einwohner beschäftigen sich nämlich
neben Posamenten-, Spitzen= und Bandgewebearbeiten viel mit Land-
wirtschaft. (Lindner, Wanderungen durch das sächs. Obererzgebirge I1.
S. 56.)
18. Zschopauer Strümpfe und Kirchberger Tuch,
Wenn man's heem bringt, so hat's ä Luch (d. h. Loch.) (Mündl.)
19. Du bist so alt wie Buchholz. (Dies bezieht sich auf die Gründ-
ung von Buchholz durch Bergleute aus Geyer und Ehrenfriedersdorf
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