Full text: Ich suche die Wahrheit!

art eines Kaisers starken Einfluß auf sie hätte gewinnen 
können. Die deutsche Polikik hatte zuweilen unker Wil- 
helm II. neue Gesten und gleichsam ein neues Gewand; 
ihr Geist änderke sich nichk. Und zunächst blieb ja auch 
Bismarck fast noch zwei Jahre hindurch ihr Leiker. Die 
Ereignisse dieser beiden Jahre aber schienen sein Werk 
zu befestigen: die Hegemonie Deukschlands in Curopa.“ 
Zum Beweis nun für diese Behauptung, daß Bis- 
marcks Werk, die Hegemonie in Curopa, während der 
ersten beiden Jahre der Regierung meines Vakers be- 
festigt wurde, behaupkek die Anklageschrift der Herren 
Bourgeois und Pages, daß die Erneuerung und beson- 
ders die Ausgestalkung der Dreibundverkräge im Februar 
1887 und die gleichzeitige Annäherung Deukschlands an 
England Deutschlands Hegemonie in Europa sichergestelle 
habe. Sie sagk in diesem Zusammenhang: „Wenn es je- 
mals eine Einkreisung gegeben hak, so war es die, die 
Bismarck auf solche Weise gegen Frankreich verwirklicht 
hat, indem er es bis ins Mitkelmeer mit einer gemein- 
samen Aktion der ikalienischen und englischen Flokke be- 
drohte.“ 
Es scheink mir bei der Prüfung dieser Anschuldigung 
nokwendig zu sein, Klarheit über das zu schaffen, was die 
gegen uns im Kriege verbündeken IMächtke unker dem Be- 
griff „Hegemonie“ verstehen. Er spielk ja in der Schuld- 
frage eine geradezu ausschlaggebende Rolle, insofern die 
Ankläger behaupken, daß der Kaiser den Krieg von r914 
enkfesselt habe, um die Hegemonie Deukschlands in Eu- 
ropa für alle Zeit zu begründen. Unter Hegemonie in 
dem kadelnden Sinne, wie dieser Begriff in der Erläuke- 
rung des Artikels 231 und in den vielen Reden engli- 
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