Full text: Ich suche die Wahrheit!

scher, französischer, russischer und auch italienischer Mini- 
ster während des Krieges gebraucht worden ist, kann nichts 
anderes verstanden werden, als die Vereinigung einer so 
großen Macht in der Regierung eines Staates, daß alle 
anderen Mächte zusammen ihr keinen Widerstand ent- 
gegensetzen können, sondern sich allen Wünschen dieses 
Staates, so schädlich sie auch für sie oder einige unter 
ihnen sein mögen, fügen müssen. 
Eine solche Hegemonie hat seit dem Beginn des neun- 
zehnten Jahrhunderts nur ein einziger Staat und auch 
der nur für die kurze Zeit eines Jahrzehnts ausgeübt. 
Dieser Staat aber war gerade der, dessen Regierungen 
sich jetzt am wükendsten über die hegemonischen Gelüste 
Deutschlands enkrüsten, es war das Frankreich Rapo- 
leons I. Er hak Könige nach seinem Belieben ein= und 
abgesetzt und kaksächlich die Bölker Europas mit Aus- 
nahme von England und Rußland, deren Niederwer- 
fung ihm nichk gelang, von 1803 bis 1873 in den Dienst 
ausschließlich französischer Inkeressen gestellt, wie jedes 
Widerstandes beraubte Sklaven. 
Seitdem hat es keine europäische Hegemonie mehr ge- 
geben. Es hak vielmehr immer ein Gleichgewichk der 
Machtverhältnisse zwischen den Bölkern Curopas be- 
standen, und die Aufrechkerhalkung dieses Gleichgewichts 
ist auch der Grundgedanke der Politkik geblieben, die 
Deukschland, seitdem es als geeinigker Skaak in die Reihe 
der Großmächre eingekreken ist, immer gekrieben hak. Dem 
Zwecke der Aufrechkerhalkung des Gleichgewichks galt 
die Bismarcksche Bündnispolitik, gall auch die Bünd- 
nispolikik meines Vakers, und der Krieg ist nur deshalb 
zum Ausbruch gekommen, weil das Ziel der Gleichge- 
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