Full text: Ich suche die Wahrheit!

teilen gäbe, das man bei den gewalkigen wirkschaftlichen 
Inkeressen aller europäischen Großmächke in Ostasien der 
aufstrebenden gelben M#ashk auf den Inseln des Stillen 
Ozeans nicht allein zur Ausbeukung überlassen wolle. 
Darum solle versucht werden, China vor dem stammver- 
wandken Sieger zu rekken, damit nichk erst Erbschafts- 
streitigkeiten entstehen könnken. 
In diesem Bestreben nun spielte Deutschland durch- 
aus nicht die führende Rolle. Es verlangke auch bei 
der Lösung dieser Frage nichk die Hegemonie, sondern 
nur die Anerkennung seiner Gleichberechkigung. Es 
wollke, wenn der oben gekennzeichneke Plan mißglückte, 
wenn es zu einer Festsetzung Japans an der chinesischen 
Küste kam, und infolge davon auch England und Frank- 
reich ihren Anfpruch auf chinesische Küstenplätze anmel- 
deken, nicht leer ausgehen. Aber die erste Anregung zur 
Einmischung in den japanisch-chinesischen Konflikt ist nicht 
von Deutschland, sondern von England ausgegangen, 
also von der Machk, die sich dann allein unker den euro- 
päischen Großmächten im enkscheidenden Augenblick von 
einer gemeinsamen Akktion gegen Japan zurückzog. Schon 
am 6. Okkober 1894 forderke es Deutschland zu einer Ko- 
operakion der europäischen Kriegeschiffe in den chinrsi- 
schen Gewässern auf.: Freiherr v. Marschall antwor- 
keke dem englischen Botschafter, daß sich Deutschland an 
einem solchen Zusammemwirken nur bekeiligen könne, wenn 
es ausschließlich den Zweck habe, die Fremden zu schützen. 
Schon am folgenden Tage stellte England in Berlin, 
Paris, Pekersburg und Was hingkon den Ankrag zu einer 
  
1) Akten Bd. IX, S. 242, Nr. 2274. 
148
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.