liegende Beweispflicht zu erfüllen, muß schon vollkom-
men daran verzweifelt haben, wirklich belastende Be—
weise finden zu können.
Durch einen Vermikklungsvorschlag Deutschlands, den
Iswolski nur deshalb, weil Rußland sich damals für
einen Krieg nicht hinreichend gerüstet fühlte, mit Zähne-
knirschen und Rachegefühlen im Herzen annahm, fand
die bosnische Krise ihr Ende. Dieser Vermiktlungsvor-
schlag wurde sowohl in Pekersburg wie in London be-
kanntlich als ein Ulkimakum aufgefaßk und ist niemals
vergessen worden. Die Annexion von Bosnien wurde,
nachdem Osterreich die Aufhebung des Artikels 35 der
Akte des Berliner Kongresses nachgesucht hafte, von
allen Mächken anerkannk, und Serbien versprach in der
Noke vom 31. März 1909,,r sich jeder großserbischen Pro-
paganda im Gebieke der Monarchie zu enkhallen. Aber
es hakte schon damals den festen Vorsatz gefaßk, dies
Versprechen nichk zu erfüllen. Der serbische Fationalis=
mus bedrohte nach wie vor den Frieden Curopas.
Anderthalb Monake vor der Erstickung des Kriegs-
seuers im nahen Orient war das ebenfalls unker der Asche
der Konferenz von Algesiras in M#arokko weiterschwe-
lende Feuer scheinbar erstickt worden. Am 8. Februar
1909 hakte Deutschland mik Frankreich das Abkom-
men geschlossen, das zum erstenmal ein Zusammenwirken
deutscher und französischer wirkschaftlicher Unkernehmun-
gen ermöglichke und Frankreich unker Aufrechkerhalkung
der Unabhängigkeit des Sulkans die politische Vor-
machkstellung in I—#arokko zugestand. Während der vor-
hergehenden Jahre sind alle Zwistigkeiken, die in dem
unruhigen Lande, von der Ermordung des französischen
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