deutscher Tüchtigkeit und deutschen Arbeitswillens all-
mählich zurückerobert werden, — ohne daß dieses Brand-
mal ausgelöscht ist, kann es in Deutschland keine rechte
Freude am Aufstieg, kein rechtes Glück geben. Darum ist
nicht die Aufhebung der Bestimmungen des Vertrages
von Versailles, die ihre Dornenkrone im Dawesplan ge-
funden haben, das wesentliche Ziel dieses Kampfes. Jch
glaube, daß sich MMorel täuschk, wenn er annimmk, daß
die Bürden, die uns dieses neugeschmiedeke Werkzeug
der Demütigung anuferlegk, sofork von uns genommen
werden würden, wenn die Wahrheit erwiesen wäre. Das
nächste und erste Ziel, das in dem Kampf um die Befrei-
ung der Wahrheit angestrebk werden muß, ist die feier-
liche Zurücknahme der von Clémenceau unker-
zeichneken Noke vom 16. Juni 1919, die den
Artikel 231 des Verkrags von Versailles er-
läuterk. Diese feierliche Zurücknahme ist meines Erach-
kens auch eine unabweisliche Vorbedingung für Deutsch-
lands Einkritt in den VBölkerbund. Es widerstrebt dem
natürlichen Empfinden, daß wir uns in eine Gesellschaft
begeben, die sich weigerk, dem verleumdeken deukschen
Volke die ihm gebührende Ehrenerklärung abzugeben.
Mei# einem Brandmal auf der Stirn ist man nichk ge-
sellschaftsfähig.
Welche Folgerungen dann aus solcher Ehrenerklärung
gezogen werden, läßk sich nichk voraussehen. Bei der
Moachklosigkeit, zu der uns der Verkrag von Versailles
verurkeilk, ist es im höchsten Grade wahrscheinlich, daß
wir uns für lange Zeit mik dem moralischen Sieg be-
gnügen müssen, der mit der Zurücknahme der Beschul-
digungen jener Noke errungen sein wird. Der Ban des
394