134 86. Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte und Naturlehre.
unausführbar erweist, bleibt der Nutzgarten des Lehrers das beste
Mittel zum wenigsten für die Veranschaulichung der Entwicklung und
Kultur der Gartengewächse.“ S. hierzu Anmerkung 152.
Lehrplan für den Bezirk Glauchau: „Lehrspaziergänge — vier
im Jahre — sind nicht zu versäumen. Sie sollen u. a. den Zweck
haben, die Kinder mit solchen Naturkörpern bekannt zu machen, die
in der Heimat vorkommen, im Unterricht aber eine eingehende Be-
sprechung nicht erfahren können.“ S. hierzu Anmerkung 131 b und 152.
175) Die G. B. empfehlen den Ankauf einiger ausgestopfter Tiere
und die Anlage kleiner Naturaliensammlungen; die letzteren
würden mit nur geringen Kosten nach und nach zu beschaffen sein,
wenn der Lehrer das Interesse seiner Schüler und schulfreundlicher
Gemeindeglieder zu gewinnen wisse.
„Allerdings wird den Kindern die Anregung zur Sammlung von
Naturkörpern, namentlich von Tieren und Pflanzen stets mit Vorsicht
zu geben sein.“ Die Kinder sollen zur Achtung des organischen Lebens
erzogen werden, und nicht etwa gar zur Verarmung der heimat-
lichen Flora und Fauna beitragen.
Entwurf 2c. (Großenhain): „Die naturgeschichtlichen Anschauungs-
mittel, die bei den Beobachtungsgängen oder bei anderen Gelegenheiten
gesammelt worden sind, werden teils zu vorübergehender Betrachtung
im Lehrzimmer ausgestellt, teils für die Zeit der Besprechung auf-
bewahrt. Derartige Sammlungen sind von großer Wichtigkeit für das
Gelingen der naturgeschichtlichen Unterredungen.“
1760) Hierbei ist nur an die einfachsten physikalischen Apparate zu
denken, deren viele vom Lehrer selbst namentlich dann leicht hergestellt
werden können, wenn er sich mit dem Handfertigkeitsunterricht einiger-
maßen vertraut gemacht hat. Manches läßt sich auch ohne besondere
Apparate durch im gewöhnlichen Leben gebräuchliche Werkzeuge, Gerät-
schaften 2c. veranschaulichen.
G. B.: „Die besten Apparate aber nützen nichts, wenn sie nicht
recht gehandhabt werden; daher ist zu guter Erteilung des physikalischen
Unterrichts sorgfältige Vorbereitung und einige Sicherheit im Experi-
mentieren für den Lehrer unerläßlich.“
Nicht selten ist wahrzunehmen, daß die vorhandenen Apparate, wenn
sie nach längerer Zwischenzeit wieder einmal in Gebrauch genommen
werden, ihren Dienst versagen, weil sie schadhaft geworden sind. Es
sollte daher allenthalben für zweckmäßige Aufbewahrung und pflegliche
Behandlung derselben, wie auch aller übrigen Lehrmittel gesorgt sein.
177) An guten naturkundlichen Abbildungen ist zurzeit kein
Mangel. Dessenungeachtet gilt auch jetzt noch die Forderung der (:. B.,
daß jeder Lehrer eine gewisse Fertigkeit, naturkundliche Gegenstände
mittelst der Kreide an der Wandtafel darzustellen, besitzen oder doch
sich aneignen müsse. Auch empfiehlt es sich, den Schülern zu eigener
Darstellung Anregung zu geben. Schematische Schülerzeichnungen,
die nur das Wesentliche eines Gegenstandes enthalten, haben besonders
im physikalischen Unterrichte bildenden Wert. Vergl. auch Anmerkung 189.