-WM3SI-#--— W#—10
- VII-VI III-E 2 r A st S *3d4 “•.
-·— ———80d
rund keinen Verleger finden, der etwa einer gegenteiligen
Anschauung die druckerische Verbreitung sicherte.
Es sind für den Schreiber nun wirklich keine ange-
nehmen Erwägungen, daß er das Produkt seiner berichten-
den Tätigkeit von vornherein als festliegend ansehen müsse
und gegen sich die Meinung derer hat, die eben glauben,
so und nicht anders hätte das Kapitel geschrieben werden
müssen, das hätte eben einfach der gute Ton in allen lite-
rarischen Lebenslagen so von ihm verlangt. Unser Buch
aber soll kein höfisch konventionelles sein, keine retuschierte
Photographie soll dieses „Lebensbild“ darstellen, sondern
so recht ein ehrliches, treues Gemälde nach dem Leben. Aus
jedem Dilemma nun gibt es einen Ausweg, wenn man sich
nur ein wenig umschaut, und so gibt's denn auch hier einen
Ausweg, wo wir der Aufgabe gegenüberstehen, aus der Schul-
zeit unseres geliebten Landesherrn zu berichten, und dieser
Ausweg hat noch dazu den großen Vorzug, daß er äußerst
bequem ist und in keine Sackgasse führen kann. Wir berufen
uns einfach auf das Zeugnis derer, denen es vergönnt war,
die Studien selbst zu leiten, sie sind jedenfalls die klassischsten
Zeugen, und ihre hervorragende Lebensstellung verbürgt uns,
daß ihr Urteil ein maßgebendes ist. —
Die ersten erzieherischen, zur Schule hinüberleitenden
Aufgaben lagen bis zum vollendeten siebenten Jahre des
königlichen Prinzen in den Händen von Fräulein von Elter-
lein, dann trat vom 1. Mai 1872 an als militärischer Er-
zieher an ihre Stelle Premierleutnant Freiherr von Oer,
welcher später 1888 als Major seinen Abschied nahm, um
sich in die stille Beschaulichkeit des Klosterlebens zurückzu-
ziehen. Schon bevor Freiherr von Oer sein Amt als mili-
tärischer Erzieher übernahm, war als Lehrer für den ältesten
34