Full text: Lehrpläne und Lehraufgaben für die höheren Schulen in Preußen von 1901.

Griechisch. 33 
gekommene zusammengefaßt und nach dem Lehrbuche ergänzt wird. 
Einprägung von Musterbeispielen. Wiederholung der Formenlehre. 
Kurze schriftliche Übersetzungen in das Griechische alle 8 Tage, 
vorwiegend Klassenarbeiten. 
OI. 6 Stunden wöchentlich. 
Lektüre 5 Stunden: Homer und Herodot; daneben andere ge- 
eignete Prosa. 
Von systematischer Erlernung des ionischen Dialekts sowie von 
der Übertragung des Herodot in das Attische ist abzusehen. Aus- 
wendiglernen geeigneter Stellen wie in U II. "„ 
Übungen im unvorbereiteten Übersetzen. Schriftliche Übungen, 
und zwar Ubersetzungen aus dem Griechischen abwechselnd mit kurzen 
Ubersetzungen in das Griechische, sind alle 14 Tage in der Regel in 
der Klasse zu veranstalten; dabei sind unbekannte Wörter und Aus- 
drücke den Schülern anzugeben. 
Die systematische Grammatik ist auf dieser Stufe abzuschließen. 
Syntax der Tempora und Modi, Lehre vom Infinitiv und Partizip; 
das Hauptgewicht fällt auf das der griechischen Sprache Eigentümliche 
Unund OI. Je 6 Stunden wöchentlich. 
Lektüre: Homers Ilias, Sophokles (auch Euripides) und Platon; 
daneben Thukydides, Demosthenes und andere inhaltlich wertvolle 
Prosa, auch geeignete Proben aus der griechischen Lyrik. 
Grammatische Wiederholungen und Zusammenfassungen aus 
allen Gebieten je nach Bedürfnis. 
Übungen im unvorbereiteten Übersetzen. Schriftliche übersetzungen 
aus dem Griechischen und in das Griechische. 
Methodische Bemerkungen für das Griechische. 
1. Grammatik, Wortschatz und schriftliche Übungen. 
Die nach diesen drei Richtungen zu treffende Auswahl und Behand- 
lung bemißt sich streng nach dem Lehrziele; belanglose Einzelheiten, 
namentlich unnütze Formalien, sind aus dem Lehrstoff zu beseitigen. 
Kurz zu erledigen ist in dem grammatischen Unterricht alles 
das, was im Lateinischen bereits vorweggenommen ist, insbesondere die 
allgemeinen Begriffsbestimmungen. Bei der Wahl der Grammatik ist 
darauf zu achten, daß ihr syntaktischer Aufbau mit der daneben ge- 
brauchten lateinischen Grammatik im wesentlichen übereinstimmt. Die 
schriftlichen Ubungen sollen hauptsächlich der Einübung der Formen 
und Regeln, auf der Oberstufe auch der Lektüre dienen. Für die in 
der Klasse anzufertigenden Ubersetzungen in das Griechische gilt das- 
selbe wie im Lateinischen (s. S. 30); Fehlern gegen die Akzentlehre 
ist bei der Beurteilung dieser Arbeiten eine entscheidende Bedeutung 
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Lehrpläne 2c.
	        
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