Full text: Lehrpläne und Lehraufgaben für die höheren Schulen in Preußen von 1901.

Französisch. 37 
Die syntaktischen Hauptgesetze über Geschlechtswort, Hauptwort, 
Eigenschaftswort, Fürwort und Umstandswort. Wiederholung der 
Lehraufgabe der 0 III. 
Im übrigen wie im Gymnasium. 
0 I—0O I. Je 4 Stunden wöchentlich. 
Die Lektüre, welche wie im Gymnasium den Mittelpunkt des 
Unterrichts bildet, wird ausgedehnter und eingehender behandelt als 
dort, so daß eine reichere Anschauung von der Eigenart der franzö- 
sischen Literatur in den letzten Jahrhunderten sowie einige Kenntnis 
der Kultur und des Volkstumes gewonnen wird. 
Wiederholung und Ergänzung der wichtigeren Abschnitte der 
Grammatik. Grundzüge der Lehre vom Versbau. Das Notwendigste 
aus der Synonymik und Stillehre. Erweiterung des Wortschatzes, auch 
nach der technischen und wissenschaftlichen Seite. 
Schriftliche und mündliche Ubungen. Anleitung zum Aussatz, 
von häufigen kleinen Wiedergaben des Gelesenen bis zur freieren Be- 
handlung von eng begrenzten konkreten Aufgaben fortschreitend. Sprech= 
übungen in jeder Stunde, nicht bloß im Anschluß an Gelesenes und 
an Vorkommnisse des täglichen Lebens, sondern auch über Geschichte, 
Literatur, Kultur des französischen Volkes. 
C. Oberrealschule. 
a)llgemeines Tehrziel. 
Verständnis der wichtigeren französischen Schriftwerke der letzten 
drei Jahrhunderte, Einsicht in das grammatische System der Sprache, 
einige Kenntnis der wichtigsten Abschnitte der Literatur= und Kultur- 
geschichte des französischen Volkes, Ubung im mündlichen und schrift- 
lichen Gebrauche der Sprache. 
b) TLehraufgaben. 
Vorbemerkung. An den lateinlosen Schulen fällt dem Franzö- 
sischen bezüglich der grammatischen Schulung dieselbe Aufgabe zu, wie 
an den lateinlehrenden dem Lateinischen; auch steht an den ersteren für 
den Betrieb des Französischen weit mehr Zeit zur Verfügung. Daraus 
ergeben sich notwendig Verschiedenheiten der Behandlung im einzelnen 
trotz der im wesentlichen für alle Realanstalten gleichen allgemeinen 
Normen. An den lateinlosen Anstalten muß das System der Gram- 
matik als solches zur Erkenntnis gebracht werden, das Theoretische ist 
gründlicher zu befestigen, das Praktische reichlicher zu betreiben. Dies 
gilt auch von den Hilfsdisziplinen, wie Stilistik, Metrik, Synonymik. 
Lektüre, mündliche und schriftliche übungen sind im ganzen wie an den 
Realgymnasien zu betreiben, nur eingehender.
	        
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