Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

— 376 — 
wie Buche, Ahorn, Hainbuche, Obstholz, Elsbeere, Eiche, Erle ꝛc., und 
kann auch noch schlechtgewachsenes Holz oft in den kürzesten Stamm- 
abschnitten, sobald es gesund ist, verarbeiten. 
Der Glaser verlangt gutspaltiges fehlerfreies Eichenholz, ferner 
gutes Lärchen- und Kiefernholz zu Fensterrahmen, was aus Nutzholz- 
schichtmaaßen oder aus Bohlen herausgeschnitten wird. 
Der Tischler verarbeitet fast alle Hölzer; er verlangt sie in 
Stammabschnitten, die ganz fehlerfrei, weich, möglichst astrein und gerad- 
faserig sind, so daß er aus ihnen Bretter, Bohlen, Latten, Pfosten 2c. 
herausarbeiten kann. Kommen in Schlägen masrig gewachsene 
gesunde seltenere Hölzer, wie Ulmen, Ahorn, Eschen, Kirschen, 
Elsbeeren, Maßholder, Erle, Birke 2c. vor, so sind diese sorgsam 
auszuhalten, da sie als Möbel= und Fournierholz sehr hoch bezahlt 
werden. 
Zu Flechtarbeiten (allerlei Korbwaaren, Kober, Schwingen, 
Hürden rc.) gewinnt man in erster Linie das Material aus den dünnen 
Stocktrieben der verschiedenen Flechtweiden (s. § 189), aber auch aus 
Haseln-, Fichten-, Aspen- und Lindenholz, das in feine Stränge und 
Fäden aufgerissen wird. Zu den besseren Korbwaaren werden die 
Weiden meist geschält. Die meisten Korbwaaren werden aus un- 
gespaltenen meist einjährigen Stocktrieben gefertigt, feinere Waare aber 
aus gespaltenen Schienen. In großen Tauen, Matten 2c. verwendet 
man zuweilen die feinen Wurzelstränge von Fichten und Kiefern, die 
sehr zähe sind. 
Der Besenbinder verlangt feine, krause, dabei steife Birkenreiser 
oder Besenpfriem, was man ihn meistens auf Schlägen oder in Läute- 
rungshieben sich selbst aussuchen läßt; gehauen wird das Besenholz vor 
Laubausbruch. 
8 274. 
2. Acker- und Gartenbauholz. 
Erbsenreisig wird aus den Zweigspitzen von allerlei Holzarten 
etwa 1 m lang ausgehalten; zu den vielerlei Stangen, Pfählen 
und Stöcken, wie sie die an Gebäuden und in Gärten vorkommenden 
vielfachen Einfriedigungen oder der Gartenbau erfordern, liefern die 
Durchforstungen der Nadelhölzer reiches Material. Zu kleineren Wein- 
pfählen, wie sie der sog. Kammerbau in den Weinbergen erfordert und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.