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Welche erstaunliche Verknüpfung in den Zeiten und den Ideen,
von denen die Gefühle einer einigen Nation beherrscht werden!
Eticho's Söhnen folgte kein Herzog vom Elsaß nach. Drüben
über dem Rhein war es zu gewaltigeren Aufständen und Kämpfen
zwischen der fränkischen Monarchie und den Herzogen der Alemannen
gekommen, bis auch diese beseitigt waren und alles Land diesseits
und jenseits des Rheins der Staatsverwaltung der Franken sich
beugte, welche Pipin der Kleine begonnen und Karl der Große zu
der Höhe jener germanisch -romanischen Völkerverbindung empor-
gehoben hat, welche allem europäischen Leben die tausendjährige
Bahn vorgezeichnet. Auch im Elsaß führen zahlreiche Erinnerungen
zu Karl dem Großen zurück. In Schlettstadt sammelte sich der
fränkische Heerbann, als Karl der Große im Jahre 776 nach Friaul
gegen die Longobarden aufbrach, wohin auch der Bischof von Straß-
burg, Heddo, aus Eticho's Geschlecht, den Kaiser begleitete. Es waren
Schwaben und Elsässer, die der Kaiser gegen die Baiern und später
gegen die Avaren führte. Am Rhein besaß Karl der Große die
lange Reihe seiner Pfalzen, in denen er abwechselnd wohnte. In
Schlettstadt war eine solche und in Colmar befand sich ein könig-
liches Haus, wo Kleidungsstücke und Putzsachen von zahlreichen
Sklavinnen für den kaiserlichen Hof verfertigt wurden. Der voll-
ständige Frieden, welchen das Elsaß im Mittelpunkt des großen
Kaiserreichs durch viele Jahrzehnte genoß, hob die reichen Kräfte der
Bewohner zu herrlicher Thätigkeit empor. Man rühmt die große
Production, den reichen Export von Bauholz und Wein; die Be-
wohner — so sagt ein Zeitgenosse — müßten im leberflusse er-
sticken und verkommen, wenn sie alles selbst verbrauchten, was das
Land hervorbringt, aber die große Straße, die bei Straßburg, d. i.
die Stadt an der Straße, über den Rhein führt, dient dem Heere
des Königs und dem Handel der Bürger zugleich.
Wenn nun aber das Elsaß im Herzen der großen Monarchie
wie im gesichertsten Theile des Körpers pulsirte, so lange Karl der