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keit" — wenn er im Anschluß an eine französische Satire die Ent-
stehung dieses Ordens, den er in Jesuwider umtauft, als ein Werk
des Teufels und seiner Großmutter hinstellt um die Macht der Hölle
auf Erden neu zu begründen — wenn er die loyolische (er sagt lug-
vollische) Gesellschaft als einen Ausbund von Rachgier, Neid, Wol-
lust, Ehrgeiz, Meineid, Gist, Aufruhr, Lug und Trug, Heuchelei,
Sopyhisterei, Jugendverführung, Mordstiftung und Zwietracht schil-
dert und den Orden gradezu als den Ursprung alles gegenwärtigen
Uebels bezeichnet — wenn er sich ereifert gegen den spanischen Land-
durst und Blutdurst, gegen die spanische Landfreibeuterei und Land-
friedbrücherei — wenn er laut aufjubelt bei dem Untergang der
spanischen Armada: „nun wird selbst der Papst erzittern,
Wenn er härt bei seinen heil'gen Tagen
Daß die Ketzer den Sieg davon tragen,
Und mag wol sagen recht in Zornden,
Es sei auch Gott nun ketzrisch worden“ —
und wenn Fischart daran die Mahnung knüpft, nun mögen auch
die Deutschen Gottes Ruf nicht überhören, der zur Freiheit lockt,
und wenn er mit der Aufforderung schließt:
Man hat nun tapfer vorgesprungen,
Jetzund auch tapfer nachgedrungen! —:
so ist es uns, als ob wir schon das Trommelrasseln und das Säbel-
klirren des dreißigjährigen Kriegs vernähmen. Und doch waren das
mur kleine Scharmützel und Vorspielgefechte, es war das litterarische
Accompagnement für die Fehden und Reibungen der Gegenrefor-
mation, welche auch das Elsaß mit ihren Wirkungen nicht verschonte.