Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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land wie ein eiserner Gürtel umgaben, und ging bei Stockstadt 
über den Rhein. Mainz, Oppenheim, Speier, Landau, Weißenburg 
fielen in die Hände der Schweden. 
Wenn man diese. Reihe von außerordentlichen, Ferdinands II. 
Macht mit einemmale niederschmetternden Ereignissen betrachtet, so 
kann man sich wol vorstellen, wie in den Reichsstädten der Glaube 
allgemein verbreitet war, es wäre ein Streich des Cardinals 
Richelieu gewesen, da wenige Tage vor der Schweden Landung der 
Kaiser seinen Feldhauptmann, den Wallenstein, abgedankt und so 
seine Macht selbst untergraben hatte. Dem schlauen Capuziner 
Pater Joseph, der im Auftrage Richelieus in Deutschland reiste, 
schrieb man die eingreifendsten Wirkungen auf alle diese Dinge zu. 
Auch in Straßburg traf Pater Joseph mit Persönlichkeiten zusam- 
men, welche über die Beziehungen ihrer Stadt zu Frankreich die 
weitgehendsten Absichten hegten. Darunter befand sich der Stadt- 
sekretär Josias Glaser, der aus seinen Gesinnungen jedenfalls kein 
Hehl machte, da er kurze Zeit später den Titel eines schwedischen 
Raths annahm und hiezu die Bewilligung der Behörde zu erlangen 
wußte. Die in Straßlurg sehr verbreitete Opposition gegen das 
Haus Habsburg schaarte sich seit lange um die französischen Ge- 
schäftsträger. Die strengen Maßregeln des Kaisers in den letzten 
Jahren, mehrfache Anforderungen der österreichischen Truppen im 
Elsaß, und Uebergriffe derselben in die Herrschaftsrechte der Stadt, 
hatten eine Partei von Unversöhnlichen geschaffen, welche das Wort 
„Schutzherrlichkeit Frankreichs“ als einziges Mittel gegen die von 
allen Seiten drohenden Gefahren bezeichneten. Dieser Partei war 
es willkommen, daß man im September 1631 genötigt war in 
neue Beziehungen zu Frankreich zu treten und ein Anlehen bei 
der französischen Krone zu machen, welches Herr de I Isle unter- 
handelte. 
Indessen war der Schwerpunkt der kriegerischen Ereignisse doch 
weder jetzt, noch in den folgenden Jahren in Straßburg zu suchen, 
denn die Stadt reichte mit ihrer so oft erprobten Neutralitätspolitik
	        
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