Vierundzwanzigstes Kapitel.
Gegenwart und Inkunft.
Gleich nach dem ersten Pariser Frieden sprach Görres in seiner
Zeitung ein sehr merkwürdiges, seitdem oftmals wiederholtes Wort
über das Elsaß und seine Bewohner aus. Indem er betrübt der
feindseligen und undeutschen Stimmung gedenkt, welche sich in den
Freiheitskriegen in unverkennbarster Weise in der alten deutschen
Westmark äußerte, fügt er mit tiefem Verständnis politischer Gegen-
wart und Zukunft den Leser beschwichtigend das folgende hinzu:
„Soviel ergiebt sich aus allem, daß diese Provinzen uns sehr ent-
fremdet sind, und so wie gegenwärtig die Umstände bei uns liegen,
wären wir keineswegs in Fassung gewesen, diesen Geist zu bezwingen
und auszurotten. Daß sie uns angehören, ist allem Volke klar,
und somit find sie ein Gegenstand künftigen Streites ge-
worden, sie werden uns auch einmal zu Theil werden, wenn
wir erst dazu gekommen, uns von innen also auszuklären,
daß wir ohne Gefahr die fremdartige Masse in uns aufnehmen
können.“
In einer langen Reihe historischer und politischer Schriften
wiederholt sich bis auf unsere Tage herab diese zur Zeit der Pariser
Friedensschlüsse aufgekommene Grundanschauung über das Verhältnis
von Deutschland zu dem entrissenen Bruderstamme genau so, wie sie
sich in den angeführten Sätzen ausspricht. „Was vorangehn müßte