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rheinischer Arbeiten, während sie für die neuere und neueste
Entwickelung den wichtigsten Beitrag liefern. -
Für die ältere Verfassungsgeschichte sind die Werke von
Schöpflin und Grandidier auch heute noch neben Strobel un-
entbehrlich. Doch ist nun durch Hegel die Einsicht in die
Entwickelung des Straßburgischen Gemeinwesens auf das
wesentlichste gefördert. Auch die Quellenschriftsteller der älteren
Zeit liegen uns in einer Reihe von guten Ausgaben vor. Da-
gegen ist an Actensammlungen und Publicationen für die
neuere Geschichte des Elsasses kein Ueberfluß vorhanden. Nur
die Documents historiques tirés des archives de Strasbourg
von Kentzinger und für die Geschichte der Annerion von
Straßburg die sehr schätzbare kleine Sammlung von Caste,
sowie für einen einzelnen Punct des dreißigjährigen Krieges
eine interessante Publication von Reuß in der Revue d'Alsace
wären hier zu erwähnen. Die Mittheilung auf S. 277 be-
ruht auf einem Actenstück des Wiener Staatsarchives. Für
die französische Revolution und speciell für die Auffassung der
Thätigkeit Eulogius Schneiders im Elsaß ist zu den Arbeiten
von Heitz jetzt die dankenswerthe Rettung von Venedey ge-
treten.
Der glänzendste Zweig elsässischer Localforschung ist die
Religionsgeschichte, obwol auch hier manche Deutsche fördernd
eingriffen. Karl Schmidts Arbeiten über die Mystiker erhal-
ten, abgesehen von Monographien über Meister Eckard, jetzt
durch die ausgezeichneten Untersuchungen von W. Preger eine
höchst beachtenswerthe Fortbildung. Ueber die Kepter des
Mittelalters belehren Aufsätze von K. Schmidt und Röhrich,
über die Straßburger Beginen Schmidt in der Alsatia, über die
Nonnen zu Unterlinden Greiths „Mystik im Predigerorden.“
Ueber Geiler von Kaisersberg zuletzt die Dissertation von Aug.