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Kräftige Mitwirkung zu zeitgemäßer Gestaltung des deutschen Bun—
des mit Vertretung des Volkes bei demselben.
Dies sind die Errungenschaften des Jahres 1848, jenes in der
deutschen Geschichte so denkwürdigen Jahres, welche kein zweites ähnli—
ches aufzuweisen hat. Getreulich wurden alle diese Versprechungen er—
füllt, trotzdem aber spaltete sich das Volk in Parteien, die nicht nur
gehässig und feindselig gegen einander auftraten, sondern auch in der
Unbefangenen Herzen die giftige Saat gegenseitigen Hasses streuten.
Friedrich August verschloß sich nie den Wünschen des Volkes, im Ge-
gentheil gewährte er, was Er zu gewähren im Stande war. Wie das
Volk hatte Er das Morgenroth dieser neuen Zeit begrüßt, Er war weit
entfernt davon, die Tage jener vergangenen Zeit wieder herbeizuwün-
schen, Sein Sinn war zu aufrichtig, um ein Spiel mit dem Volke zu
treiben.
Doch ein Rausch war über Deutschlands Völker gekommen, ein
Rausch, der überspannte Träume von Freiheit vor die Geister und nicht
etwa bloß vor die schwachen, sondern vor die starken, gebildeten zau-
berte, sie vergaßen, daß das Kind wie alles Neugeborne der treusten,
sorgsamsten Pflege bedarf, um zu gedeihen und wollten es gleich zum
großen erwachsenen und mit allen Gaben ausgestatteten Menschen ma-
chen. Die Mehrzahl des Volkes verstand von diesem Treiben nichts,
und hörte unr schön klingende Worte und diente in Masse und willen-
los denen, die sich in den Vereinen zum Götzen des Tages zu machen
wußten.
Die Parteien spalteten sich nun der Verschiedenheit ihrer Ansichten
willen in Sonderbünde, von denen Jeder nach einem anderen Ziele
strebte; die Verbrüderungen die das Jahr 1848 stiftete, hatten eben
darum nur kurze Dauer, weil sie nicht auf dem soliden Boden inniger
Ueberzeugung wurzelten, sondern in der zeitweiligen Aufregung. Und
doch blieb Alles noch in den Grenzen der Mäßigung, während dicht an
den Grenzen des Königreiches Unruhen tobten und der bürgerliche Friede
häßlich gestört wurde durch die von den Errungenschaften Berauschten,
welche die Freiheit als eine zügellose Bachantin, nicht als eine segnende
und ordnende Wohlthäterin des Menschengeschlechtes.
War es ein Wunder, daß in solch einer gewaltsam erregten Zeit
eine Menge der niedrigsten Leidenschaften wie Pilze nach einem warmen
Regen aufschossen? daß Männer von Einsichten und rechtschaffenem Her-
zen sich von dem Struvel erfassen ließen und mit der großen brausen-
den Fluth schwammen. Wie im Leben des Einzelnen ist es auch im