niß der beiden Aerzte bei. Auf Anordnung des Bezirkshauptmannes werden die
Schützen von Imst die Ehrenwache bei der Allerhöchsten Leiche, die natürlich von
der Sr. Majestät begleitet habenden nicht aus den Augen gelassen wird, über-
nehmen. Den Befehlen über das Weitere von Ew. Ercellenz gehorsamst entge-
ensehend u. s. w.
genseh Eduard von Zezschwitz.
Diesen an den Staatsminister des Königlichen Hauses, von Zeschau gesen-
deten Bericht lag nicht nur das von dem k. k. Bezirkshauptmann Freyeißen
in Brunnbichel am 9. August amtlich aufgenommenene Protokoll und außerdem
die Aussage des königlichen Kammerlakais Johann Gottl. Kleeberg bei. Als
merkwürdig ist die Bemerkung in dem Protokoll zu betrachten, daß Herr von
Zezschwitz noch aussagt, der König habe beim Sturze noch gerufen: „Haltet
nur die Pferde!“ und die ausdrückliche Erklärung, daß nach seiner Ansicht (Zezsch-
witz nämlich) dem Postillon keine Verschuldung zur Last liege.
Die Aussage des Kammerlakai's Kleeberg lautet, wie folgt:
„Als wir zur Stelle kamen, wo sich der Weg zur Brücke rasch biegt, stürzte
plötzlich der Wagen. Se. Majestät der König fielen gegen das Handpferd, der
Herr Major fiel seitwärts und ich zwischen die Pferde. Der Postillon führte
die Pferde. Durch das Umstürzen des Wagens gerieth der Strang dem Hand-
pferde zwischen die Füße und dasselbe schlug aus. Zum Unglück wurde der König
gegen die Fuße des Handpferdes geworfen und von dem Hufe desselben am
Kopfe getroffen. Ich zog Se. Majestät den Konig aus den Pferden heraus
und legte Ihn mit Hilfe des Herrn Majors auf den nahen Grasboden, indem
wir Ihm ein Kissen aus dem Wagen unter das Haupt gaben. Ich rief nach
Hilfe und der Herr Major fuhr gleich nach einem Arzt nach Imst. Ich holte
in einem Becher Wasser und trocknete (dem König) den Schweiß ab. Mehrere
Leute waren zu Hilfe gekommen und wir trugen dann Se. Majestät den König
in das nahegelegene Wirthshaus zu Brennbichel, wo Se. Majestät in das Bett
gebracht, einen Aderlaß erhielt und mit dem Sterbesacramenten versehen wurde.
Se. Majestät haben vielleicht noch eine halbe Stunde nach diesem Unglück gelebt,
worauf Allerhöchstdiesselben verschieden. Die Pferde waren nicht wild, der Wa-
gen fuhr langsam, und ich begreife nicht, wie der Wagen umstürzte. Der Weg
war nicht so schlecht, obwohl durch das schlechte Wetter etwas ausgespült, und
wir sind oft viel schlechtere Wege gefahren. Nach meiner Ansicht fällt dem Po-
stillon keine Schuld zur Last, und ich kann wirklich nicht sagen, wie der Wagen
gestürzt ist. Weitere Umstände kann ich nicht angeben, und außer dem Herrn
Major, wir und dem Postillon war bei dem Eintritt dieses Unglücksfalles Nie-
mand gegenwärtig.
Diese Berichte sind dem Dresdner Journale entnommen, da dies das einzige