382 Die Schlacht in Flandern und der Zusammenbruch Rußlands
wie in Flandern wohl alles Mögliche geschehen, um jeden Mißerfolg aus-
zuschließen. Auch der 21. und 26. August brachten den Feinden Erfolge
und uns Einbuße an Kraft. Das französische Heer war wieder angriffs-
fähig. Es hatte den Stimmungsniedergang schnell überwunden. Die
Staatsmänner in Paris stellten gerade in diesen Tagen Friedensbedin-
gungen auf, die der militärischen Lage der Entente nicht entsprachen.
Die gleichzeitigen verlustreichen Augustkämpfe in Flandern und vor
Verdun lasteten schwer auf den Truppen der Westfront, man sah sich der
ungeheuren Gewalt des feindlichen Artilleriefeuers trotz aller Beton-
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Skizze 22. Kämpfe vor Verdun August 1917.
bauten mit einer gewissen Hilflosigkeit gegenüber. Die Truppe zeigte nicht
mehr überall in der Abwehr die Festigkeit, die die örtliche Führung mit
mir erhofft hatte. Der Feind wußte sich unserer Taktik der Eingreif—
Divisionen anzupassen. Angriffe mit weitgesteckten Zielen, wie sie General
Nivelle in der Aisne-Champagne-Schlacht unternommen hatte, kamen
nicht mehr vor; er war auf unsere Gegenstöße gefaßt und richtete sich durch
eine gewisse Zurückhaltung im Ausnutzen von Erfolgen hierauf ein, das
konnte uns nach anderer Seite hin naturgemäß nur recht sein.
Auch ich war aufs äußerste beansprucht. Die Verhältnisse im Westen
schienen unsere anderweitigen Pläne zu verhindern. Der Kräftever-
brauch war besorgniserregend hoch gewesen und hatte alle Erwar-
tungen übertroffen. Der Angriff an der Düna mußte immer wieder
hinausgeschoben werden. Konnte die Oberste Heeresleitung das Fest-
legen der Divisionen im Osten überhaupt verantworten? Nicht nur