Vorwort.
Wi#%„ der vier Kriegsjahre konnte ich keine Aufzeichnungen
machen. Mir fehlte die Zeit dazu. Da ich jetzt Muße habe,
hole ich dies nach und schreibe meine Kriegserinnerungen, vornehmlich
aus dem Gedächtnis.
Das Leben hat mich in führende Stellungen gebracht. General-
feldmarschall v. Hindenburg und ich wurden berufen, im Verein mit
anderen Männern den Verteidigungskampf des Vaterlandes zu leiten.
Die Kriegserinnerungen sollen von den Taten des deutschen Volkes
und Heeres erzählen, mit denen mein Name für alle Zeiten verbunden
bleiben wird. Sie schildern mein Streben und geben Kunde von dem,
was ich in dem Völkerringen erlebte: Es war dies das Kämpfen ohne-
gleichen, das Dulden, das Erlahmen des deutschen Volkes.
Noch hat der Deutsche die Zeit zum Selbstbesinnen und zur Einkehr
nicht gefunden. Es lastet zu viel auf ihm. Und doch kann er sich stolz
aufrichten an den gewaltigen Taten seines Heeres und den Leistungen
daheim. Aber er hat keine Zeit zu verlieren, aus den Geschehnissen, die
zu seinem Unglück führten, zu lernen, denn die Weltgeschichte schreitet
unerbittlich weiter und zertritt die Völker, die sich in Uneinigkeit selbst
zerfleischen.
Geschrieben in Schweden in Hessleholms-
gärd vom November 1918 bis Februar 1919,
ergänzt in Berlin bis zum 23. Juni, dem Tage .-
der Annahme — des Friedens. Ludendo rff.