Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

Zurückführung der Sparmetalle 161 
  
  
geschränkt werden. Wenn dadurch vorübergehend Schiffsbauarbeiter brach- 
liegen, so ist dies meines Erachtens nicht schwerwiegend. Es wird zu 
prüfen sein, ob diese nicht anderweit beschäftigt werden können, bis sie für 
Reparaturen usw. an Schiffen gebraucht werden. Im übrigen bleibt die 
baldige Erhöhung der Eisen= und Stahlproduktion dringend. Die not- 
gedrungen zugestandenen Beschränkungen dürfen nicht dazu führen, daß 
die jetzige verringerte Produktion etwa für ausreichend erachtet wird. 
Es ist im Gegenteil keine Frage, daß das Sinken der Produktion Zustände 
geschaffen hat, die die Operationsfreiheit des Feldheeres erheblich beschränkt 
und jetzt ihre schädlichen Einflüsse auch auf die Marine und die Heimat 
auszudehnen droht. J. A.: Ludendorff. 
3 
Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 21. 2. 1917. 
II Nr. 48 032 op. 
An 1. General-Gouverneur in Belgien, 
2. General-Gouverneur in Warschau. 
Das Kriegsamt teilt mir mit, daß der Mangel an Sparmetallen zu- 
nimmt, und daß daher restlose Ausnutzung aller Hilfsquellen geboten ist. 
Als solche kommen nach Lage der Dinge in erheblichem Umfange die 
Gebiete des General-Gouvernements in Frage. Es ist mir bekannt, daß 
Euer Exzellenz die Mobilmachung der Sparmetalle bereits in dankens- 
werter Weise zugesagt und eingeleitet haben. Trotzdem bitte ich Euer Ex- 
zellenz mit Rücksicht auf die große militärische Dringlichkeit der Angelegen- 
heit, die beschleunigte und umfassende Zurückführung der Sparmetalle 
möglichst zu fördern. gez. v. Hinden burg. 
4. 
Chef des Generalstabes des Feldheeres. 9. 5. 1917. 
II Nr. 54 873 op. 
An Kriegsamt. 
Die Folgen der Verkehrsstockungen, der langandauernde Frost und 
die Veränderung der Kriegslage bedingen Anderungen der im Schreiben 
vom 6. 2. 1917 II Nr. 46 581 op. niedergelegten Richtlinien. Es muß un- 
bedingt Eisen und Stahl freigemacht werden für Draht, Minen, Rundeisen 
und Feinbleche. Dies ist nur durch Herabsetzung des für Neubauten an- 
gesetzten Eisens möglich, das angeblich noch monatlich 60 bis 70 000 ts 
beträgt. Hierzu muß die Bautenprüfstelle in Verbindung mit K. R. A. 
Urkunden der Obersten Heeresleltung 1916—1918. 11
	        
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