Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

Bedarf an Fußartillerie für den Angriff auf Festungen 9 
  
  
bataillone haben. Die Ersatz-Bataillone sind dabei nicht angerechnet, 
ebensowenig das 2. Bataillon der Fußartillerie-Schießschule. Die Land- 
wehr-Bataillone führe ich mit auf, weil es mir außer Frage steht, daß 
wir auf sie für Belagerungen zurückgreifen können. 
Die Zahlen zeigen, daß wir zahlenmäßig genügend Truppen 
besitzen, die für Belagerungen geforderten Formationen zu besetzen. 
Wünschenswert ist es, daß wir den Bedarf an Belagerungs- 
Artillerie namentlich an mittlerem und schwerem Steilfeuer aus den 
Westfestungen oder dem Innern des Landes decken können, für den Fall, 
daß wir die OÖstfestungen in gut verteidigungsfähigem Zustande erhalten 
müssen. Ich hoffe, daß wir zu einer solchen Verteilung der Truppe 
und des Geräts kommen, die dies gestattet, und behalte mir vor, darauf 
zurückzukommen. Ich führe hier nur noch an, daß die Batterien des 
schwersten Steilfeuers mit Feldtruppen zu besetzen sind, sei es durch das 
2. Bataillon der Schießschule, sei es durch Batterien der Kriegsbesatzungen. 
3. Die größten Schwierigkeiten wird vornehmlich die Beschaffung 
des Geräts einschließlich der Munition verursachen. Vorweg steht an Be- 
deutung, allerdings auch an Umfang der Mittel, die Vermehrung der 
schweren Steilfeuer-Batterien. Sie ist unausschiebbar, 
wollen wir nicht überhaupt darauf verzichten, die feindlichen Festungen 
im Kampf zu überwinden. 
An 21 cm-Mörser-Bataillonen werden wir 4 besitzen. 5 weitere 
Bataillone können zunächst mit dem bisherigen Stahlmörser der schweren 
Artillerie des Feldheeres ausgestattet werden, wie auch die A. P. K. vor- 
schlägt. Das Gerät für die noch erforderlichen 2 Bataillone muß neu 
beschafft werden. 
An schweren Feldhaubitzen ist kein Mangel, vor allem dann nicht, 
wenn wir durch Umbewaffnung der Haubitz-Bataillone der schweren 
Artillerie des Feldheeres schwere Feldhaubitzen 02 in großer Zahl ver- 
fügbar halten. Bis dahin müssen wir uns mit alten Haubitzen abfinden. 
An 13 cm-Kanonen reichen wir der Zahl nach mit 2 Bataillonen zu 
je 4 Geschützen aus, das 3. wird ersetzt durch die 8 15 cm-Kanonen i. S. L. 
Metz. Die Umformierung der 2 13 cm-Bataillone zu je 4 Batterien in 
4 Bataillone zu 2 Batterien kann ich nur befürworten. 
10 cm-Kanonen sind in genügender Zahl vorhanden. Ich halte es 
aber für geboten, bei jedem Bataillon eine Batterie mit Geschützen aus- 
zustatten, die gleichzeitig auch zur Bekämpfung von Luftfahrzeugen be- 
fähigt sind. 
III. Dringend erwünscht ist es, daß wir mit der Aufstellung von Be- 
spannungen und Kolonnen für Reserve-Fußartillerie-Bataillone fort- 
fahren. Besonderer Fürsorge bedarf ferner die Sicherstellung des
	        
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