Entlassung von Bergleuten 185
arbeiter, wie E. D. sie für erforderlich hält, sondern 50 000 gelernte Kohlen-
arbeiter nebst 20 000 Hilfsarbeitern als nötig bezeichnet.
Für das Feldheer und die Etappen kann nur die Abgabe von Fach-
arbeitern in Betracht kommen. Die Hilfsarbeiter müssen auf anderem
Wege beschafft werden, und zwar in erster Linie aus Belgien. Ich habe
mich bereits am 16. 6. an das Gen. Gouv. gewandt, um eine weitere
Steigerung der Anwerbungen zu erreichen; ich habe heute die Bitte wieder-
holt. Daneben aber müssen diese Arbeiter durch Stillegung überflüssiger
Betriebe, die m. E. bislang nur in geringem Maße durchgeführt wurde,
sowie durch Zusammenlegung unrentabler Betriebe gewonnen werden.
Mit der Erhöhung der Zahl der aus dem Feldheer und der Etappe
herauszuziehenden gelernten Kohlenarbeiter von 40 000 auf 50 000 erkläre
ich mich auf Grund der dargelegten Verhältnisse einverstanden. Ebenso
können nunmehr alle Formationen des Feldheeres und
der Etappe zur Abgabe von Kohlenarbeitern herangezogen werden.
Es kann aber nicht damit gerechnet werden, daß alle diese Formationen
imstande sind, sämtliche angeforderten Arbeiter abzugeben. Ebenso
wird in den Fällen, wo verhältnismäßig viel Arbeiter von der gleichen
Formation angefordert werden und die betr. Formation an einer Kampf-
front steht, das Eintreffen des Ersatzes abgewartet werden müssen.
Ferner stimme ich der Herausziehung von 3000 Erzarbeitern aus dem
Heere zu.
Hingegen können Kriegsgefangene nicht abgegeben werden.
Ich erkläre nunmehr, daß das Feldheer mit der Abgabe von Arbeitern
an die Heimat an der Höchstgrenze angelangt ist. Es geht m. E. nicht an,
daß dem Feldheer immer wieder Facharbeiter entzogen werden, während
in der Heimat weder das Hilfsdienstgesetz in aller Schärfe ausgenutzt
wird, noch durch rationelle Ausnutzung der vorhandenen Industriearbeiter
(Stillegung, Vereinigung von Betrieben) einer Verschwendung von
Arbeitskräften ausreichend vorgebeugt wird. Außerdem scheint mir, als
ob stellen weise die Arbeitsleistung des einzelnen in der Industrie
nicht auf der größtmöglichen Höhe gehalten wird.
II. An die Kommandostellen des Feldheeres, die Etappen und Gen.
Gouvernements ist befohlen:
„Es hat sich herausgestellt, daß bei den Einschränkungen, wie sie das
Telegr. vom 4. 5. II 53 526 op. anordnet, die nötige Zahl von Kohlen-
arbeitern nicht zu beschaffen ist. Ferner haben einzelne Truppenteile Ge-
suche um Zurückstellung von Kohlenarbeitern anscheinend ohne genügende
Begründung abgelehnt, oder sie haben die Arbeiter nicht mit der gebotenen
Beschleunigung zurückgesandt.“
Es wird deshalb befohlen: „Für die Anforderungen von gelernten