Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

188 V. Kohle, Transportfragen 
  
  
seinem Vertreter restlosen Einblick in alle Bestimmungen und Unterlagen 
betr. Kohlenförderung und Verwendung zu gewähren. 
Ich bemerke, daß ich im Interesse der Gesamtheit selbstverständlich 
dem Reichskohlenkommissar die gleichen Rechte in den Etappengebieten 
eingeräumt habe. 
Zusatz: Ich bitte um Außerung. J. A.: Ludendorff. 
7. 
Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 23. 9. 1917. 
II Nr. 4599 geh. op. 
An den Herrn Stellvertreter des Reichskanzlers. 
Auf Euer Exzellenz Schreiben vom 8. d. Mts. IVa 22 163 erwidere 
ich ergebenst, daß auch ich den größten Wert auf die Lösung der Kohlen= 
frage lege, da sie zweifellos entscheidend auf den Ausgang des Krieges 
wirken kann. 
Aus dieser Erkenntnis heraus ist von meiner Seite bereits alles ge- 
schehen, was ich pflichtmäßig tun konnte, und zwar insbesondere durch 
folgende Maßnahmen: 
Die verlangten Kohlenarbeiter sind aus dem Heer entlassen, 
die Armeen usw. auf Sparsamkeit hingewiesen, 
die Kohlenförderung im besetzten Gebiet (ausschl. Gen. Gouv.) ist im 
Einvernehmen mit dem Reichskohlenkommissar geregelt, 
das Rüstungsprogramm ist erheblich eingeschränkt, 
endlich habe ich der Einschränkung der Roheisen= bzw. Stahlerzeugung 
um 10% für zwei Monate zugestimmt. 
Ob eine weitere Einschränkung zulässig ist, läßt sich erst Anfang Ok- 
tober übersehen, ist aber mindestens zweifelhaft. Euer Exzellenz Ansicht, 
daß in der Etappe noch Kräfte (gv. Leute) für den Bergbau freigemacht 
werden können, wird geprüft. Viele werden es nicht sein. 
Nennenswerte Ersparnisse an Kohlen werden auf keinem Gebiet mehr 
zu machen sein, um so wichtiger sind folgende drei Punkte: 
a) Erhaltung und Steigerung der Förderung, 
b) Regelung der Transportverhältnisse, 
c) Verteilung auf die Empfänger. 
Zu a. Zur Zeit findet infolge der in geringem Maße gestiegenen 
Förderung und des bereits stockenden Abtransports schon ein Stürzen der 
Kohle auf Halden statt. So erwünscht dies für die Kohle sein mag, so bin 
ich doch der Ansicht, daß man die Förderung auf alle Weise weiter steigern 
muß. Nur wenn Vorräte auf Halde liegen, sind wir in der Lage, bei
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.