Denkschrift über Bevölkerungspolitik 241
5. Die Rüstungsausgaben betrugen:
Heer Flotte Heer und Flotte
Mill. M. Mill. M. Mill. M. M. pro Kopf
In den Jahren 1905 bis 1914
Deutschland 9 338,9 3 787,5 13 126,4 201,8
Österreich-Ungorernn 4664,6 968.7 5 633,3 110,8
Großbritannien . 5 661,3 7991,9 13 653,2 304.7
Frankreigg 7222,2 3 191,3 10 413,5 258,6
Rußlannd c10280,8 2973,2 13 254,0 87,3
Italen 3 085,9 1 747,1 4833.0 140,2
Unsere Rüstungsausgaben blieben also verhältnismäßig erheblich
hinter den französischen, geschweige den englischen zurück; dabei betrugen
die Heeresstärke und Flottenstärke:
Kriegsschiffe
(sertig und im Bau 1914)
Im Jahre 1914 Heerespräsenzstärke Deplacement in 1000 Tonnen
Insgesamt Großkampfsschiffe
Deutschland 800 000 Mann 1345,4 667.7
Osterreich-Ungann 424 300 405,6 183,5
Großbritannien (steh. Heer 399 000 2798,5 1084,3
Frankreicg 790 000 1077,4 518,6
Rußland 44261000 757,1 314,9
Italllen 305000 604,7 252,4
6. Hätte Deutschland für sein Heer weniger ausgegeben, so würde sich
das im jetzigen Kriege bitter gerächt haben. Er hat gezeigt, daß hinsichtlich
unserer Kopfstärke, Ausbildung und Ausrüstung vielfach falsche Spar-
samkeit getrieben worden ist. Unter den erschwerten Kriegsverhält-
nissen mußten nun für vermehrtes Personal und Material Unsummen von
Geld und Arbeitskräften aufgebracht werden, was durch Vorbereitung im
Frieden billiger und besser zu haben gewesen wäre.
7. Die unerfreulichen, erbitterten Kämpfe, die Regierung und Par-
lament früher regelmäßig um den Heeresetat führten, sind in zwischen von
allen Einsichtigen als die Ursachen vieler schwerer Opfer erkannt worden,
die bei größerer Voraussicht und Gebefreudigkeit der Volksvertretung ver-
meidbar waren. Hieraus ergibt sich die Lehre:
Deutschland braucht nicht nur eine schnelle und vollkommene Wieder-
herstellung, sondern auch eine der Zukunft Rechnung tragende Ver-
Urkunden der Obersten Heeresleltung 1916—1918. 16