Aufruf zur Ludendorff-Spende 247
Macht aus sorgenvollen Opfern des Krieges freudige Mitarbeiter an
Deutschlands Zukunft! Ehret die Männer, die für uns kämpften und litten!
Nur wenn alle zusammenstehen, wird das hohe Ziel erreicht.
v. Hinden burg, Generalfeldmarschall. Dr. Graf v. Hertling,
Reichskanzler. v. Stein, Kriegsminister, General der Artillerie. Dr.
Kaempf, Präsident des Reichstags. Der Ehrenvorsitzende: Luden-
dorff, Erster Generalquartiermeister, General der Infanterie.
Das Ziel der Ludendorff-Spende.
Die Versorgung der Kriegsbeschädigten ist in erster Linie Aufgabe des
Reichs und muß es bleiben. Das Reich kann und soll in Erfüllung seiner
Pflicht keinesfalls durch eine allgemeine Sammlung entlastet werden. Aber
auch durch weitherzige gesetzliche Regelung der Rentenfragen kann nicht in
jedem Falle so geholfen werden, wie es unserem vaterländischen und so-
zialen Empfinden entspricht. Sie trägt notwendig etwas Schematisches an
sich und ist in ihrer Starrheit außerstande, dem Bedürfnis und der Dring-
lichkeit jedes Einzelfalles gerecht zu werden. Es bleiben zahlreiche Fälle
übrig, bei denen schnellstens geholfen werden muß, um bittre Not und Ver-
zweiflung abzuwenden. Dies kann nur durch freiwillige Liebestätigkeit
geschehen.
Hier setzt die bürgerliche Kriegsbeschädigtenfürsorge ein. Sie will den
Kriegsbeschädigten ins Wirtschaftsleben zurückführen, seine Kraft dem deut-
schen Volksganzen wiedergeben. Ihr umfangreiches Arbeitsgebiet umfaßt
Berufsberatung, Berufsausbildung, Arbeitsbeschaffung, ergänzende Heil-
behandlung, Ansiedlung, Wohnungs= und Familienfürsorge sowie Geld-
unterstützung bei besonderer Hilfsbedürftigkeit.
Auf dem großen Nachbargebiet, der Fürsorge für die Kriegerhinter-
bliebenen, sind schon seit Kriegsbeginn gewaltige Summen aus freiwilligen
Spenden zusammengeflossen; dank dieser kraftvollen Unterstützung aller
Volkskreise verfügt die Nationalstiftung schon über mehr als 100 Millionen
Mark für die Witwen und Waisen der gefallenen Krieger.
Den Kriegsbeschädigten bringt das deutsche Volk sicherlich gleich warme
Anteilnahme entgegen. Es weiß, was es den Getreuen schuldet, die mit
ihrem Leibe die deutsche Scholle gegen den Überfall gedeckt, den Krieg weit
hinaus in Feindesland getragen und die Heimat vor Verwüstung und Ge-
walttat geschützt haben. Heilige Pflicht ist es, denen, die für uns geblutet
und gelitten haben, in umfassender Weise zu helfen und überall dort einzu-
greifen, wo staatliche Hilfe nicht ausreicht, niemals ausreichen kann. Dieses
vaterländische Gebot zu erfüllen ist das Ziel der Ludendorff-
Spendel
Als allgemeine Sammlung im ganzen Reich wendet sie sich an jeden