Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

30 I. Friedensarbeit für die Verstärkung der deutschen Wehrkraft 
  
  
II. Stärken der Fliegerformationen: 
a) Bewegliche Feldfliegerabteilungen. Ihre Stärke 
ist, in Erweiterung der Nachweisung der G. J. d. M. V. 1458. M. 12/13 
Ib. vom 23. 7. 1912, festzusetzen auf: einen Führer, 8 Flugzeuge, 8 Flug- 
zeugführer und 8 Beobachter, sowie das erforderliche Unterpersonal. 
Die Abteilungen müssen beweglich und so eingerichtet sein, daß ihr 
schnelles Verladen und Ausladen auf der Bahn und schnelles Vorziehen 
auf der Straße im Zusammenhang mit den Operationen des Heeres ge- 
währleistet ist. Die zu diesem Zweck jeder Abteilung anzugliedernden 
Kraftwagen'") für Zelte, Zubehör= und Ersatzteile, Werkstätten, Mann- 
schafts= und unter Umständen auch Flugzeugbeförderung und dergleichen 
sind so zu bestimmen, daß die Trennung in Halbabteilungen zu je vier 
Flugzeugen ohne weiteres organisatorisch gesichert ist. Es wird dadurch 
auch erreicht, daß zunächst Halbabteilungen der Heereskavallerie zugewiesen 
werden können. 
b) Festungsfliegerabteilungen. Die aufzustellenden 
Abteilungen können verschieden stark gehalten werden. Königsberg, Lötzen, 
Thorn, Straßburg, Metz, Diedenhofen, Neu-Breisach müssen vom ersten 
Mobilmachungstage ab über Flugzeuge verfügen. Die übrigen Festungen 
brauchen erst am 20. Mobilmachungstage Flugzeuge zu erhalten. Ich schlage 
als Stamm zunächst Halbabteilungen vor, also vier bemannte 
Flugzeuge, nebst Werkstätten und Materiallager, so daß eine Verstärkung 
der Stämme im Belagerungsfall möglich ist. 
c) Fliegerparks. Sie werden für die A. O. Ks. mobil und 
sollen dem Nachschub, der Ergänzung und der Wiederherstellung aller 
dem A. O. K. unterstellten Fliegerformationen dienen: 
auch etwaige Fliegerabteilungen bei der Heereskavallerie sind in 
dieser Beziehung auf die Fliegerparks bestimmter A. O. Ks. anzuweisen. 
Dementsprechend sind die Fliegerparks auszustatten mit Reserveaus- 
rüstungen, Ersatzteilen, Werkstätten und allem sonstigen Bedarf, das die 
Feldfliegerabteilungen gar nicht oder nur in beschränktem Maße mit sich 
*) Die französischen Feldflieger--Abteilungen in den großen 
Manövern 1912 waren als „Escadrilles“ zu je 6 Flugzeugen gebildet und mit Kraft- 
wagen, wie folgt, ausgerüstet: 
1 Petit Trakteur für jedes Flugzeug, enthaltend kleine Ersatz= und Zubehör- 
teile und einen Zeltüber zug für das Flugzeug, das sie unter Umständen zu schleppen 
hatten. 
1 Gros Camion für je 2 Flugzeuge mit den großen Ersatzteilen, einem 
zweiten Motor usw. 
1 Gros Camion--Usine als Feldwerkstatt für die „Escadrille“. 
Im ganzen also 10 Kraftwagen bei jeder „Escadrille“.
	        
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