Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

44 I. Friedensarbeit für die Verstärkung der deutschen Wehrkraft 
  
Inbetriebnahme dieser funkentelegraphischen Linie zu beschleunigen. Er 
hat damit durchaus in meinem Sinne gehandelt. 
Die Dringlichkeit baldigster Schaffung einer solchen Verbindung 
brauche ich hier nicht erneut zu begründen; sie ist von mir im Laufe der 
letzten Jahre immer wieder (zuerst in meinem Schreiben 3210 III B vom 
20. 11. 1908, zuletzt in 8428 I vom 30. 6. 1911) eingehend dargelegt 
worden. Wenn die Erfüllung dieser langjährigen Forderung nunmehr 
vor der Tür steht, so ist kein Augenblick mehr zu verlieren, um das Werk 
zu vollenden. Das Vorhandensein der beiden Großstationen allein genügt 
nicht. Nur ein im Frieden sicher eingespielter, dauernder Betrieb zwischen 
ihnen kann die Grundlage für die erhofften Vorteile in Kriegszeiten bilden. 
Das Königliche Kriegsministerium bitte ich, meine Forderungen zu 
unterstützen und alle Schritte einzuleiten, um: 
1. die Deutsche Gesellschaft für drahtlose Telegraphie zu veranlassen, 
ihrer funkentelegraphischen Station bei Newyork gleich eine für den 
Verkehr mit Nauen erforderliche Stärke zu geben, und 
2. der Fertigstellung der Großstation die unverzügliche Aufnahme 
des Betriebes Nauen—Newyork folgen zu lassen. 
Im Hinblick auf die Dringlichkeit der Angelegenheit habe ich dem 
Reichspostamt Abschrift dieses Antrages unmittelbar zugehen lassen. 
gez. v. Moltke. 
Zu Nr. 579 I. Geheim. 23. Berlin, den 17. 1. 1911. 
Denkschrift über den Wert und die Verwendungsgebiete der Phokographie. 
A. Allgemeines. Als wesentliche Vorteile der 
Photographie können allgemein genannt werden: 
a) Die Photographie legt im Augenblick einen Geländeabschnitt fest, 
dessen genaue Erkundung und Skizzierung Stunden dauern würde. Kurze 
Momente günstiger Beleuchtung — wie sie zeitweise überall vorkommen — 
genügen, um die Photographie auch im feindlichen Feuer auszunutzen. 
b) Der photographische Apparat übertrifft an Schärfe und Genauig-= 
keit das mit Fernrohr (Doppelglas oder Scherenfernrohr) bewaffnete Auge 
und reicht dadurch noch auf Entfernungen, wo dieses versagt. 
c) Die Aufnahmen sind, geeignete Apparate vorausgesetzt, winkel- 
recht und lassen daher eine hinreichend genaue Ausmessung, sei es mit 
Hilfe der einfachen Photogrammetrie, sei es mittels des Stereokompara= 
tors, zu. 
d) Es ist möglich, durch Vergleich von Aufnahmen, die zu verschiede- 
nen Zeiten aufgenommen sind, Veränderungen, die in der Zwischenzeit 
eingetreten sind, einwandfrei festzustellen.
	        
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