Das Friedens- und Waffenstillstandsangebot und die Revolution von oben 551
D.
Roedern: Zweifelhaft ob wir Donaufront halten können, dann Gefahr des
Aufhörens der Olversorgung. Wie sind die Bestände?
LCudendorff: Marine 10 Monate, Heer für Luftzeuge 2 Monate.
Anmerkung: Diese Frage wurde am 17. Oktober wiederum besprochen. Eine
gemeinsame Verwaltung der Bestände von Heer und Marine wurde in Angriff ge-
nommen. Dadurch wurde das Heer besser gestellt, wie es am 9. Oktober der Fall war.
Bei dem Fortfall des U-Bootkrieges trat eine neue Besserung ein.
E.
Bei der Besprechung mit dem Reichskanzler unter
vier Augen stellte ich die Frage, was das deutsche
Volk dem Heere geben wollte. Ich hielt eine kraft-
volle Aufklärung nach innen für das erste Erfor-
dernis um das Volkauf das Kommendeundäußersten-
falls auf den Endkampf um Leben und Tod vorzu-
bereiten.
13.
Unsere zweite Noke am 12. Oklober, mit Suflimmung der Obersten Heeres-
leitung.
Berlin, den 12. Oktober 1918.
In Beantwortung der Fragen des Präsidenten der Vereinigten Staaten von
Amerika erklärt die deutsche Regierung:
„Die deutsche Regierung hat die Sätze angenommen, die Präsident Wilson in
seiner Ansprache vom 8. Januar 1918 und in seinen späteren Ansprachen als Grund-
lagen eines dauernden Rechtsfriedens niedergelegt hat. Der Zweck der einzuleitenden
Besprechungen wäre also lediglich der, sich über die praktischen Einzelheiten ihrer An-
wendung zu verständigen.
Die deutsche Regierung nimmt an, daß auch die Regierungen der mit den Ver-
einigten Staaten verbundenen Mächte sich auf den Boden der Kundgebung des Präsi-
denten Wilson stellen.
Die deutsche Regierung erklärt sich im Einverständnis mit der österreichisch-unga-
rischen Regierung bereit, zur Herbeiführung eines Waffenstillstandes dem Räumungs-
vorschlage des Präsidenten zu entsprechen. Sie stellt dem Präsidenten anheim, den
Zusammentritt einer gemischten Kommission zu veranlassen, der es obliegen würde, die
zur Räumung erforderlichen Vereinbarungen zu treffen.
Die jetzige deutsche Regierung, die die Verantwortung für den Friedensschritt
trägt, ist gebildet durch Verhandlungen und in Übereinstimmung mit der großen Mehr-
heit des Reichstages. In jeder seiner Handlungen, gestützt auf den Willen dieser Mehr-
heit, spricht der Reichskanzler im Namen der deutschen Regierung und des deutschen
Volkes. gez. Solf,
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes.
14.
Telegramm der Obersten Heeresleitung an Reichskanzler am 14. Okkober.
„Euerer Großherzoglichen Hoheit meine ernste
Sorge auszusprechen, daß die gegenwärtige Stim-
mung im Innern des Reiches unsere militärische