Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

50 I. Friedensarbeit für die Verstärkung der deutschen Wehrkraft 
  
  
Zu b. Vermehrung des ausgebildeten Personals. 
a) Einzelne Offiziere müssen dahin ausgebildet werden, daß sie die 
einheitliche Leitung aller in den Festungen und beim Angriff vorkommen- 
den trigonometrischen, topographischen und photographischen Arbeiten 
leiten können. Ferner ist die Ausbildung einiger Feuerwerker in der photo- 
graphischen und stereofkopischen Meßmethode nötig, um für diesen Dienst- 
zweig sowohl in den wichtigen Festungen wie für Belagerungen geschultes 
Personal zu haben. 
Es können zunächst nur vier Offiziere und fünf Feuerwerker zur Zen- 
trale für Photogrammetrie kommandiert werden, da eine größere Zahl bei 
dem jetzigen beschränkten Personal, Arbeitsraum und Gerät der Zentrale 
für Photogrammetrie nicht sachgemäß ausgebildet werden könnte. 
Erwünscht ist, daß die kommandierten Offiziere die Militärtechnische 
Akademie besucht haben. Das Kommando muß sich auf mindestens ein 
Jahr erstrecken. Während desselben wird eine Ausbildung bei den ver- 
schiedenen in Betracht kommenden Dienststellen der Landesaufnahme und 
beim Luftschifferbataillon stattzufinden haben. 
Die Feuerwerker, die den Sonderlehrgang der Oberfeuerwerkerschule 
besucht haben müssen, werden lediglich bei der Zentrale ausgebildet. Dauer 
voraussichtlich zwei Jahre. 
Es ist dazu erwünscht, daß die Kommandos spätestens zum 1. 4. 1911 
in Kraft treten. 
b) Ferner ist erforderlich, daß seitens der Inspektion der Verkehrs- 
truppen beim Luftschifferbataillon eine Reihe von Offizieren im Photo- 
graphieren vom Luftschiff, Frei= und Fesselballon und bei der Versuchs- 
abteilung der Verkehrstruppen im Photographieren vom Flugzeug und 
Drachen ausgebildet werden. Hier würde auch die Ausbildung des 
Drachens für selbsttätige Photographie zu erfolgen haben. 
Tc) Ganz allgemein ist anzustreben, in der Armee die Vertrautheit 
mit der Photographie zu steigern, wozu sich bei den Ubungen der Festungs- 
luftschiffertrupps, den Festungskriegsübungen der Pioniere usw. Ge- 
legenheit gibt. Solange Dienstapparate nicht vorhanden sind, müssen die 
im Privatbesitz der Offiziere befindlichen Apparate benutzt werden. 
d) Besonders wichtig ist die Heranziehung der Photographie zu 
den größeren Friedensübungen, um auf kriegsmäßiger Grundlage ruhende 
Erfahrungen zu sammeln. Für die Teilnahme der Zentrale für Photo- 
grammetrie an diesen Ubungen werden Anträge vorgelegt werden. 
e) In den Festungen wird mit der photogrammetrischen Vervoll= 
ständigung des artilleristischen Planmaterials und der Aufnahme von 
Rundbildern möglichst bald zu beginnen sein.
	        
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