Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

Denkschrift über den Wert und die Verwendungsgebiete der Photographie 51 
  
  
D. Organisation. Endpgültige Vorschläge lassen sich erst 
machen, wenn die Fragen des Geräts, der Stärke und Ausbildung des 
Personals sowie des Zusammenarbeitens der verschiedenen Stellen geklärt 
sind. Als Ziel ist anzusehen, eine Organisation zu schaffen, die im Kriegs- 
fall eine ausgiebige Verwendung der Photographie im Festungskriege, 
Stellungskampfe und möglichst auch im Feldkriege gestattet. 
E. Mobilmachung. Mobilmachung der Zentrale. 
In ihrer derzeitigen Gestalt würde die Zentrale in der Lage sein, bei einer 
Mobilmachung zur Not zwei Photographentrupps einschließlich Gerät auf- 
stellen zu können. Hierbei wird eine einheitliche Verwendung mit dem bei 
dem Luftschifferbataillon vorhandenen Personal und Gerät zu erwägen sein. 
Vorschläge werden voraussichtlich bis zum 15. 2. 1911 vorgelegt 
werden können"'). 
24. 
Denkschrift vom Dezember 1912. 
I. Teil. Die milikärische Lage Deutschlands. 
Dem bewaffneten Zusammenstoß zweier der großen Militärmächte 
Europas wird, bedingt durch die wechselseitigen Verträge, der Ausbruch 
eines allgemeinen europäischen Krieges folgen. In einem solchen verfügt 
die Triple-Entente über die gesamten Land= und Seestreitkräfte Frankreichs, 
soweit erstere nicht in Nordafrika gefesselt sind, über die englische Seemacht 
und das englische Expeditionskorps und über die Kräfte Rußlands in 
Europa mit Ausnahme einiger Heeresteile, die wahrscheinlich zur Unter- 
drückung innerer Unruhen zurückgehalten werden müssen. 
Diesen Kräften der Triple-Entente gegenüber verfügt der Dreibund über 
das gesamte deutsche Heer und die deutsche Flotte, sowie, mit nachstehen- 
den Einschränkungen, über die Land= und Seestreitkräfte Österreich-Ungarns, 
Italiens und wohl auch Rumäniens. 
Solange eine endgültige Entspannung zwischen Österreich-Ungarn und 
Serbien nicht eingetreten ist, wird ersteres gezwungen sein, bei einem Kriege 
gegen Rußland Truppen an seinen Balkangrenzen zurückzulassen. In der- 
selben Zwangslage wird sich voraussichtlich Rumänien gegenüber Bulgarien 
befinden, solange nicht zwischen diesen Staaten ein befriedigendes Abkommen 
getroffen ist. 
Die Einwirkung der erstarkenden Balkanstaaten auf die militärische 
Lage unseres benachbarten Verbündeten im Falle eines allgemeinen europäi- 
schen Krieges kann noch nicht in ihrem vollen Umfange klargelegt werden. 
Sicher ist, daß Österreich sich mit dem Entstehen neuer Militärmächte auf 
*) Trotz Drängens war bis zum Kriegsbeginn 1914 nicht viel geschehen, nur die 
technischen Vorarbeiten der Zentrale hatten Gutes geleistet. Der Verfasser. 
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