Full text: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

604 XXIV. Militärische Schriften 
Die Einzelheiten sind von Fall zu Fall (Gelände, vorhandene Stellungen, Stärke 
und Tätigkeit des Feindes und der eigenen Truppen) verschieden. Um die Über- 
raschung zu wahren, die meist ausschlaggebend für den Erfalg ist, wird der Umfang 
der Arbeiten aufs äußerste eingeschränkt und mit allen Mitteln ihre Verschleierung 
erstrebt. 
B. Die Abwehr im Stellungskriege. 
Grundsätze für die Abwehrschlacht im Skellungskriege. 
A. Gesechtsführung im allgemeinen. 
1. Während des gewähnlichen Stellungskrieges ist die Sicherung der Stellungen 
gegen überraschenden Angriff sowie die Instandhaltung und der Ausbau der Stellungen 
maßgebend für ihre Besetzung und die lätigkeit der Truppen. Volle Aus-.- 
nutzung der ruhigen Zeit für die Vorbereitung zur Schlacht 
ist eine Hauptaufgabe der vorausschauenden Führung. 
2. Für die Vorbereitungen zur Abwehrschlacht geben die Ge- 
neralkommandos nach Anweisung der O. H. L., Heeresgruppenkommandos und der 
A. O. K. die leitenden Gesichtspunkte. 
Die Arbeiten erstrecken sich auf folgende Gebiete: 
a) Vorbereitung der Gliederung für die Schlacht, insbesondere Be- 
stimmung der neuen Dioisions= und Regimentsabschnitte, somie der zugehörigen Be- 
fehlsstellen für alle Waffen: 
b) Berechnung des Bedarfs an Truppen aller Waffen, Munition, Ver- 
pflegung, Ausrüstung und Gerät aller Art: 
c) Ausbau der rückwärtigen Verbindungen und Ergänzung der 
Verkehrseinrichtungen einschließlich Bahnen, Förderbahnen und Ausladestellen; Vor- 
bereitung erhöhten Bahnschutzes gegen Fliegerangriffe und gegen Anschläge: 
d) Ergänzung der Anlagen für Infanterie, Maschinengewehre und 
Minenwerfer, Ausbau der Beobachtungsstellen: 
ee) Bestimmung der Lage und Ausbau der Verstärkungsbatterien und 
Wechselstellungen sowie der Artilleriebefehls= und beobachtungsstellen; Grundlagen für 
die Anordnung der vorzubereitenden Feuerformen der Artillerie: 
sErrichtung von Flughäfen, Verstärken der Luftstreitkräfte: 
8) Vervollständigung des Flugabwehrdienstes: 
h) Ergänzung der Nachrichten= und Verbindungsmittel; 
i) Vorbereitung der Unterkunft: Lagerbauten, Wasserversorgung für Mann 
und Pferd: 
#hk)Regelung des Nachschubs, insbesondere Bestimmungen für Lage und Füllung 
der Munitionslager und Pionierparks, Bereitstellung von Gerätereserven 
und Baustoffen aller Art: 
1) Verpflegungsmagazine: 
m) Sanitätseinrichtungen: 
Mn) Berteilung der Karten; 
o) Abschub der Landeseinwohner und Vorräte. 
Die Vorarbeiten müssen, soweit sie schriftlich niedergelegt werden, in ge- 
drängter Kürze und unter Beschränkung der Zahl der Karten 
und Skizzen abgefaßt werden. Zum Gebrauch umfangreicher Werke wird an 
Kampffronten die Zeit fehlen. Auch ist es ohne übermäßige Bureauarbeit nicht mög- 
lich, eine große Zahl von Karten und Skizzen dauernd auf dem laufenden zu halten. 
An ruhigen Fronten sind die Vorbereitungen auf Festlegung der ersten Grund- 
lagen zu beschränken, während an wahrscheinlichen Angriffsfronten die praktische 
Ausführung zahlreicher Arbeiten notwendig ist. Der Ausbau der rück- 
wärtigen Verbindungen sowie der Befehls= und Nachrichten-
	        
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