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Am Altenberger Dome, den Adolph jüngst erbaut,
Stöhnt zu dem Thränenstrome die Klage bang' und laut;
Man sah ihn dort bestatten mit Sporen, Schild und Schwert,
Der Gattir Sorgen hatten sich nur zu bald bewährt.
„„O, traue keiner Treue, die Kampf und Sühne flicht;
„„Der alte Haß auf's Neue bald lock're Freundschaft bricht!““
Es war ein böses Stechen, das Herzblut war der Preis.
Noch lange wird man sprechen von dem Turnier zu Neuß!
Montanus.
52. Die Wiedertäufer zu Münster 1535.
Zur Zeit der Reformation und noch später war der Bauernstand
ein sehr gedrückter. Die Bauern waren zwar nicht eigentlich Leib-
eigene, wie noch jetzt in Rußland, mußten aber ähnlich den Kindern
Israel in Egypten, ihren Gutsherrn harte Frohndienste leisten und
schwere Abgaben zahlen. Dies drückende Joch von sich abzuschütteln,
hatten sie nicht vermocht. Als nun Luther von der christlichen Frei-
heit predigte und meinte, man sollte die Christen nicht zum Glauben
zwingen und ihrem Gewissen Gewalt anthun, da verstanden die Bauern
unter dieser christlichen Freiheit die Befreiung von Abgaben und Frohn-
dienst. Und sie versammelten sich in großen Schaaren, hielten Be-
rathungen und schickten zwölf Punkte ihrer Beschwerden nach Witten-
berg an Luther, um darüber sein Urtheil zu hören und seine Rath-
schläge zu empfangen. Obgleich Luther mehrere ihrer Beschwerden ge-
gründet fand, rieth er ihnen doch zur Unterwerfung, indem er ihnen
schrieb: „Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr!“
Zugleich ermahnte er die Herren, ihre Untergebenen menschlich zu be-
handeln und ihre Lage zu verbessern. Damit war beiden Theilen
schlecht gedient. Gewissenlose Menschen reizten das Volk zur größten
Zügellosigkeit auf. In Schwaben, Franken, Thüringen, überall schlug
die Flamme der Empörung hoch empor. Ueberall zogen die Bauern
schaarenweise aus, steckten Klöster und Schlösser in Brand, plünderten
Kisten und Keller und erschlugen ohne Schonung Priester und Mönche,
Adel und Herren. Die deutschen Länder von Lothringen bis gen
Steiermark, von der Schweizergrenze bis nach Samland in Preußen