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ben ließ er im Dome zu Berlin beisetzen und ehrte das Andenken des
Gefallenen auf mancherlei Weise.
Die Schlacht bei Fehrbellin war die erste, welche die Branden-
burer allein und über einen Feind gewannen, den man bicöher für un-
besiegbar gehalten hatte. Schwedens Ansehen in Deutschland war für
immer gebrochen. Der Kurfürst wurde von seinen Feinden gerühmt,
von seinen Unterthanen gesegnet. Bei Fehrbellin hat er den Grund-
stein zu Preußen's Größe gelegt.
80. Fehrbellin.
Auch in Brandenburg's Gefilden fließt ein Wasser, Rhein genannt,
Schlingt sich durch beblümte Wiesen und durch braunes Haideland.
Unser Kurfürst ist am Rheine, ja am Rheine, wohlgesprochen,
An dem Brandenburger Rheine hat er Schwedens Macht gebrochen.
„Ziehet, Prinz von Hessen-Homburg, unserm kleinen Heer vorauf,“
Sprach der große Friedrich Wilhelm, „nehmt den besten Reiterhauf,
Spähet nach den Feindesschaaren, aber laßt Euch nicht verleiten,
Schnell und wagend, wie Ihr immer, mit der Vebertacht zu streiten.“
An der Spitze seiner Schaaren treibt er durch das grüne Feld
Ueber Berg' und Wiesenthalen und erspäht des Feindes Zelt.
Hei, da blinkt es ihm herüber, und die hellen Waffen blitzen,
O, wie winkt es ihm hinüber, lockend mit den Schwerterspitzen.
Fern herilber fliegt verwegen mordbegieriges Geschoß,
Und es streift des kühncn Helden kampfbegierig Schlachtenroß;
Und der Ritter sporut den Rappen, und es folgen ihm die Schaaren,
Und vermessen stürzen alle in die tödtlichen Gefahren.
Schwingen sie behend die Schwerter, fällt auch mancher Heldenstreich,
Sinkt auch mancher kühne Schwede auf die Wiese todt und bleich,
Zehne fechten gegen Taufend, die an ihrem Blut sich letzen,
Ihres Ruhmes junge Scharten an den Siegern auszuwetzen.