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durch Treue in Wort und That. Zum eigentlichen Lehrer wurde der
gebildete Franzose Duhan berufen. Wie der Thronerbe unterrichtet
und erzogen werden sollte, darüber gab der König genaue Instruktionen,
aus denen hier Einiges mitgetheilt werden soll.
Von den Opern und Comödien sollen sie den Prinzen abhalten
und ihm soviel, als möglich einen Ekel davor erwecken. Sie sollen
ferner dem Prinzen bei Zeiten Respect und wahre Unterwürfigkeit,
welche jedoch nicht sclavisch und knechtisch sein darf, gegen Vater und
Mutter einprägen. Gleichwie aber allzugroße Furcht nichts anderes,
als knechtische Liebe und sclavische Aeußerungen hervorbringen kann, so
sollen sie alles Mögliche anwenden, meinem Sohne wohl begreiflich
zu machen, daß er keine solche Furcht, sondern nur eine wahre Liebe
und vollkommenes Vertrauen in mich setzen müsse. — Vor allem Stolz
und Hochmuth, welche sich ohnehin nur allzuleicht einschleichen, sollen
ihn die Erzieher zu bewahren suchen, ihn zur Sparsamkeit, und De-
muth anhalten und dahin sehen, daß er ein guter Wirth werde. Da
auch den Fürsten nichts schädlicher ist als Schmeichelei, so habt ihr
Allen, die zu meinem Sohne kommen, bei meiner größten Ungnade zu
verbieten, ihm zu schmeicheln. Ich füge noch bei, daß der Prinz auch
zur größten Sparsamkeit angehalten werden soll. Es ist ihm nur ein
knappes Taschengeld zugemessen, und er ist gehalten, über jeden Groschen
die strengste Rechenschaft zu geben 2c.
Die Gebote des Königs wurden äußerlich pünktlich befolgt, allein
der Religionolehrer erreichte seinen Zweck wenig. Das war sehr zu
beklagen. Was Sache des Herzens ist und sein soll, das suchte der
gute Mann in äußerlichen Formen. Vor Allem sollte der Kronprinz
cin tüchtiger Soldat werden, und mit der militairischen Ausbildung
wurde es sehr ernst genommen. Meine Wiege, sagte Friedrich der
Große einmal, war mit Waffen umgeben; in der Armee bin ich aufge-
wachsen. Das ist wahr. Schon in seinem fünften Jahre mußte er
oft die Kinderkleider ablegen, die Uniform anziehen und exerzieren ler-
nen. Seine Spielsachen waren nur Kriegögeräthe, kleine Flinten,
Säbel und Kanonen. Eine außerordentliche Freude war es für den
König, als der Prinz an seinem siebenten Geburtslage, wie ein Mus-
ketier gekleidet, mit Gewehr und Patrontasche früh Morgens vor seinem
Zimmer Schildwache stand. In seinem zwölften Jahre war er bereits
Befehlshaber einer Compagnie von 110 Junkern, die er wie ein tüch-
tiger Offizier zu commandiren verstand.
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