Full text: Borussia. Bilder aus der Geschichte des preußischen Vaterlandes.

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„Jetzt mögt Ihr unverzüglich an Eure Posten abgehn. 
„Lebt wohl! Ihr werdet in Bälde auch mich eintreffen sehn 
„Auf jenem Sammelplatze des Ruhmes, der uns winkt!“ 
Wie fühlten sich die Krieger durch ihren König verjüngt. 
Den Bedenklichen aber es wohl zu Herzen ging, 
Daß sich ihr König also das Fährliche unterfing, 
Seine Kräfte zu messen gegen Oesterreich: 
Dem alten zwiehaupt'igen Aare sei nicht der junge einhaupt'ge gleich. 
Des Kampfes Kühnheit reizte den König nicht alleine, 
Bethät'gen wollte er den Wahlspruch, den preußischen: „Jedem das Seine!“ 
Und als er die Zweifler höret, ob ihm der Sieg gelinge, 
Kein Wankelmuth ihn bethöret, er bleibet guter Dinge. 
Er schickt sich an zur Reise nach den schlesischen Marken, 
Um den Flug zu beginnen, in dem er wollt' erstarken; 
Er ließ dahinten die Freuden, dem Ziel nur zugewandt, 
Das er erreichen wollte für „Ruhm und Vaterland.“ 
Friedrich Becker. 
137. Was da hoch ist, soll erniedrigt werden. 
Am 13. December war im königlichen Schlosse zu Berlin ein 
großer Maskenball. Geigen und Trompeten ließen lustige Tanzme- 
lodien ertönen; bunt wirbelten die Masken durcheinander. Der König 
war der heiterste von Allen. Gegen Mitternacht aber, als der Jubel 
noch lange nicht ausgetönt, verließ er in der Stille den Ballsaal und 
reiste noch in derselben Nacht unbemerkt zum Heere ab. Am 14. traf 
er in Crossen, nahe der schlesischen Grenze, ein. Als er über den 
Marktplatz ritt, wo ein Regiment in Parade aufgestellt war, vernahm 
man in der nahen Stadtkirche ein erschütterndes Krachen, als ob 
Donner und Blitz bei heiterem Himmel eingeschlagen hätten. Die er- 
schrockene Menge eilte neugierig dahin, und es fand sich, daß die
	        
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