fullscreen: Urkunden der Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18

400 XVIII. Zur Kanzlerkrise und Friedensresolution Juli 1917 
  
  
Tag vor der Volkswut halten können. Da ich nicht zu erkennen vermag, 
daß so geartete Luftangriffe militärisch absolut notwendig sind, darf ich die 
Bitte aussprechen, von ihnen wegen ihrer verderblichen politischen Folgen 
abzusehen. 
Fasse ich alles Vorstehende zusammen, so befinden wir uns in einer 
inneren Lage, die schwer ist, die aber durch einmütiges Zusammenhandeln 
aller maßgebenden Faktoren überwunden werden kann und wird. 
gez. v. Bethmann Hollweg. 
3. 
Berlin, den 5. 7. 1917. 
An Generalfeldmarschall v. Hindenburg. 
Seine Majestät haben die Übermittlung nachstehenden Telegramms an 
Euer Exzellenz befohlen: gez. Ilsemann. 
Euer Majestät gnädiges Telegramm habe ich mit ehrfurchtsvollem 
Dank erhalten. — Die Junierfolge unserer Unterseeboote sind die beste 
Antwort auf die Prahlerei von Lloyd George und werden der hiesigen 
gedrückten Stimmung etwas auf die Beine helfen. Ich habe am 2. 7. in 
meiner Besprechung mit den Führern schon auf den guten Fortgang unseres 
Unterseebootkrieges stark hingewiesen und der vollen Zuversicht auf seinen 
siegreichen Enderfolg Ausdruck gegeben. Die Staatssekretäre v. Capelle 
und Helfferich haben mir dabei im Verein mit dem Kriegsminister geschickt 
sekundiert. Helfferich hat am 3. 7. im Hauptausschuß des Reichstages 
darauf hingewiesen, daß der Unterseebootkrieg für England ein unab- 
wendbares Schicksal bedeutet, wenn wir fest bleiben. Auch sonst suche 
ich im gleichen Sinne überall energisch zu wirken. 
Diese von Euer Mojestät befohlene Einhämmerung ist doppelt not- 
wendig, um die Enttäuschung zu bekämpfen, der die leider überall ver- 
breitete Hoffnung auf einen schon jetzt erfolgenden Zusammenbruch 
Englands gewichen ist. 
Meine Rede im Reichstag wird auf einen stark zuversichtlichen Ton 
gestimmt sein, ohne daß sie deshalb den Eindruck zu erwecken braucht, als 
hätten wir außer den Torpedos nicht auch noch andere Waffen in unserem 
Köcher. 
Die Ernteaussichten scheinen in den letzten Tagen im Osten durch 
Gewitterregen etwas gebessert. 
Auf der anstrengenden Reise nach Wien begleiten Eure Majestät 
meine ehrerbietigsten Wünsche. 
Alleruntertänigst gez. v. Bethmann Hollweg.
	        
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