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benachbarten Ländern zahlten ihnen reiche Abgaben, um vor ihren
Anfällen gesichert zu sein.
12. Aus der Mark.
Aus der Mark hier, wo wir wohnen,
Zogen vormals die Semnonen
Mit viel andrer Völker Schaar.
Dann hört' man hier Wenden nennen,
Wollten Christum nicht erkennen,
Schlugen sich dreihundert Jahr.
Doch hat Gott es dann gewendet,
Daß der wend'sche Krieg geendet,
Unter Anhalt blüht das Land.
Das Haus Anhalt, bald verstorben,
Hat der Mark den Halt verdorben,
Sie verfiel zu Sumpf und Sand.
Jeder Nachbar Hundsfott erbte
Mit dem Schwerte hier und färbte
Das zerstampfte Feld mit Blut.
Ludwig that's dem Ludwig schenken,
Doch der Bayer konnt's nicht leaken,
Grete Maultasch that nicht gut!
Räuber-Teufel tobt indessen,
Auch ein Müllerknecht vermessen
Als ein falscher Waldemar.
Ja, das ganze Land verdiebet,
Als in Müllers Gret' verliebet
Der verkomm'ne Finner war.
Karl und Wenzel wollten's wenden,
Doch zu bald aus ihren Händen
Nahm der Tod das Regiment.
Von den Quitzow's ganz zerquitzet,
Ward das Recht im Land verfitzet,
Als der Jobst die Mark verpfänd't.
Von dem Tollen kam's zum Tollern,
Bis zuletzt ein Hohenzollern
Lehrte kaiserlich Gebot.
Brachten Greten faule Nöthe,
Die Kanon, die faule Grete,
Tilget jetzt des Landes Noth.
Alles Recht recht auszubessern,
Schoß Held Friedrich nach den Schlössern,
Riß den Raub aus manchem Zahn.
Als er sah, das Land ward weiser,
„Kauf das Land dir,“ sprach der Kaiser,
„Kauf's vom Reich, du sollt es han!“
Friedrich war gar wohl bei Kasse,
Zahlte gleich die ganze Masse
Auf ein Brett für's Markgrafthum.
Kurfürst ward er vierzehnhundert
Achtzehn: Niemand war verwundert,
Täglich wuchs sein Glanz und Ruhm.
A Kopisch.