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Ihnen auch, so hätten sie mir zwar unermehlich geschadet, aber auch
ch selbst mit.“ Der König blieb stehen, und fuhr den kühnen General
mit Zorn in der Stimme und Blitzen im Auge an: „Was soll das
heißen, Monsteur Schmettau? Ich soll mir schaden, wenn ich ihm
seinen Glauben nehme?“ Schmettau: „Ew. Majestät glauben jetzt einen
guten Offizier an mir zu haben, und ich hoffe, Sie irren sich nicht.
Könnten Sie mir aber meinen Glauben nehmen, dann hätten Sie ein
erbärmliches Ding an mir, ein Rohr im Windsturm, darauf nicht der
geringste Verlaß wäre.“ Der König schwieg sinnend; dann sagte er
freundlich: „Sage Er mir doch, Schmettau, was ist denn eigentlich
Sein Glaube? Dieser antwortete: „Ich glaube an die göttliche Vor-
sehung, die jedes Haar auf meinem Haupte zählt, und an ein ewiges,
herrliches und seliges Leben nach dem Tode.“ „Und das glaubt er
wirklich so recht und mit aller Zuversicht“ erwiederte Friedrich. „Ja,
wahrhaftig, Ew. Majestät,“ antwortete Schmettau. Da faßte der
König die Hand des Generals, drückte sie und sprach mit bewegter
Stimme: „Schmettau, Er ist ein glücklicher Mensch!“ Forthin scherzte
der König nicht mehr über des Generals Frömmicgkeit.
189. Wie Friedrich sich rächt.
Ein Oberstlieutenant, dessen Regiment nach dem siebenjährigen
Kriege aufgelöst worden war, lebte mit einer Frau und sieben Kindern
in großer Dürftigkeit. Die geringe Pension reichte oft nicht einmal
aus, die nothwendigsten Bedürfnisse zu befriedigen. Obgleich er ein
sehr geschickter Offizier war, so waren doch alle Versuche, eine neue
Anstellung in der Armee zu erhalten, vergebens. Er hatte sich auf ir-
gend eine Weise die Ungnade des Königs zugezogen, und wenn Frie-
drich einmal gegen Jemanden Etwas hatte, so hielt es schwer, sein
Vertrauen wieder zu gewinnen; nur die klarsten, schlagendsten Gründe
konnten ihn überzeugen. Der Oberstlieutnant litt unterdeß mit seiner
Familie großen Mangel. An Bittschriften ließ er es nicht fehlen, hun-
dertmal stand er in dem Vorzimmer des Königs und bat um Gehör.
Umsonst. Wer ihn meldete, wurde hart angefahren; das Papier wurde
ungelesen auf die Seite geworfen. Noch hatte der Oberstlieutenant einen
hochgestellten Freund, der beim Könige etwas galt. Diesem schilderte
er seine Roth und bat um seine Verwendung. Der Freund redete mit