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Mit Eisen und Blei, das Obst scheint sauer.“
Eh! sprach der König, es sind Panduren,
Die verschießen dem Kaiser ganze Fuhren,
Sie haben den Schnauzbart lang im Gesicht,
Doch treffen ist ihre Sache nicht.
Vorwärts! wir müssen hier vorbei,
Sonst geht unser schönster Plan entzwei.
„Parademarsch!“ rief der alte Fritz,
Und ritt in's Feuer hinein wie der Blitz,
Und stellte sich auf im Kugelregen,
Zu sehn, wie die Reih'n sich vorbei bewegen.
Den Rücken der Mauer zugekehrt,
Sah er, ob seine Parade was werth.
Da marschirten die Seinen bei klingendem Spiel
Durch hin: es flogen der Kugeln viel,
Die machten Musik auf den Feldflaschen,
Feldkesseln und Patronentaschen;
Und ward auch manchmal ein Rößlein scheu,
Doch kam nicht einer aus Glied und Reih,
Als wer von des Feinds Gepladder fiel,
Und solcher waren nicht grade viel;
Die andern, die wohl vorbei paradirt,
Die waren von Stolz ganz inspirirt
Und haben den Feind so ausgeschmiert,
Es konnt' der General-Feldmarschall Daun
Den Tag viel Jahre nicht verdaun.
Parademarsch! Parademarsch!
Was sprecht ihr viel von Parademarsch:
Des alten Fritzen Parademarsch,
Das war der rechte Parademarschl
A. Kopisch.
191. General Sehdiitz.
Er wurde zu Kalkar unweit Kleve geboren. Sein Vater, Ritt-
meister in einem Dragonerregimeute, starb, bevor der Sohn sein achtes
Jahr zurückgelegt hatte. In seinem dreizehnten Jahre wurde der junge
Seydlitz Page bei dem Markgrafen von Schwedt, dem Schwager Frie-