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Gefangenschaft etwas gebleicht. Mit Jubel empfing ibn sein treucs
Weib. Kein theueres Haupt fehlte; Sorge um den fernen Gatten
hatten oft ihr Auge getrübt. Noth und Mangel hatten niemals an
ihre Thür geklopft. Mit Ehrfurcht und Bewunderung wurde der
Heimgekehrte von den Nachbarn angeschaut und begrüßt, und fortan
lebte er als wackerer Familienvater, ließ Schlott und Esse dampfen
und schmiedete, wie ehemals, im Schweiße seines Angesichts seine Ba-
jonnette. Sein Leben brachte er auf mehr denn siebenzig Jahre, von
denen siebenzehn dem Dienste seines Königs gewidmet gewesen waren.
Seine glückliche Ehe war mit sieben Söhnen gesegnet, die aus seinem
Munde die Erzählung seiner Abentheuer erhalten und auf ihre Kinder
und Enkel vererbt haben. Solingen wird seinen Peter Hahn niemals
vergessen.
Nach vielen Stürmen und Kämpfen hat sich das gute Recht be-
währt. Preußen ist endlich in die ihm widerrechtlich lange vorenthal-
tene Erbschaft gekommen, und der Bergische sieht in seinem erlauchten
Herrscherhause noch die Sprossen seiner frühesten Grafen.
215. Die Markaner vor Friedrich dem Großen.
Es sprach der große König: „Die Schlacht ich wohl gewann,
Doch hat sie mich gekostet auch manchen guten Mann.
Wo nehm' ich nun Soldaten und Regimenter her?
Oesterreich darf Schlesien bekommen nimmermehr!“
Da nahen ries'ge Gestalten sich unaufgefordert dem Fritz.
Des Königs Heldenauge mustert sie von dem Sitz.
„Woher? ihr Cnakskinder, ihr Söhne kräftig und stark?"
„„Wir woll'n Soldaten werden, sind aus der Grafschaft Mark!“
„Wer rief euch“ — „,„Niemand, König.““ „Wer hat euch rekrutirt?“
„„Uns schickten unf're Väter, sind felber hermarschirt!“"
„Wer führt euch an?“ — „„Auch keiner!“ „Und Niemand desertirt?“
Wir brauchten nicht zu kommen, hätt's Einer gern vollführt.““
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Des Königs Auge leuchtet: „Noch bin ich,“ ruft er, „stark,
Wenn solche Söhne sendet unaufgefordert die Mark.
„Mit solchen Soldaten zu siegen, wird mir wohl nimmer schwer —
Oesterreich bekommt Schlesien nun und ninmnermehr!“
F. Brunold.