318
land, Holland, Preußen, Oesterreich, Spanien 2e. zu einem Bunde gegen
Frankreich (1793). Anfangs siegten sie, eine Reihe von Festungen fiel
den Verbündeten in die Hände, und sie konnten wiederum in Krank-
reich selbst vordringen. Da trat aber das ganze Volk unter die Waf-
fen, und bald neigte sich der Sieg auf die Seite der Franzosen. Sie
drangen in Holland und am Rbein unaufhaltsam vor; der Erb-
statthalter mußte fliehen, und im Jahre 1795 war ganz Holland und
die österreichischen Niederlande in den Händen der Franzosen. Unter-
deß hatten sich die Preußen am Oberrhein lange tapfer behauptet
und bei Kaiserslautern einen Sieg über die Feinde davon getragen
(22. Mai 1794); aber in einer zweiten Schlacht eben daselbst wurden
sie nach der kräftigsten Vertheidigung geschlagen und mußten sich bald
auch ihrerseits über den Rhein zurückziehen. Da trat Preußen von
dem Bunde ab und schloß mit Frankreich den Frieden zu Basel (5. April
1795), wodurch es seine Besitzungen jenseits des Rheins verlor und
viel von seinem Ansehen in Deutschland einbüßte.
217. Naprleon Bonaparte.
Napoleon Bonaparte wurde im Jahre 1769 auf der Insel Kor-
sika geboren. Er war der Sohn eines Advokaten. Sein Vater be-
stimmte ihn für den Militairstand und brachte ihn in seinem 10. Jahre
auf die Kriegsschule nach Brienne in Frankreich. Hier zeigte er viel
Fleiß und eine bewundernswerthe Gelehrigkeit. Seine Lehrer weis-
sagten ihm eine große Zukunft. In seinem 14. Jahre kam er auf die
Kriegsschule nach Paris und zeichnete sich hier wie in Brienne aus.
Siebzehn Jahre alt, begann Napoleon seine militairische Laufbahn als
Lieutenant in der Artillerie. Er arbeite sich schnell empor. Bald war
er Oberst-Lieutenant. Während der Revolution begeisterte auch ihn
der wilde Freiheitstaumel. Er hielt es mit den Jakobinern; Robes-
pierre war sein Freund. Bei der Belagerung von Toulon (1793)
focht er so tapfer gegen die Engländer, daß er zum General ernannt
wurde. In seinem 26. Jahre (1796) stand er als Oberbefehlshaber
an der Spitze einer Armee in Italien gegen die Oesterreicher. Hier
fand er Gelegenheit seine großen Feldherrntalente zu entwickeln. Sein
Heer befand sich in einem kläglichen Zustande. Nahrung, Kleidung,
Waffen, Muth, Alles fehlte. Bald wurde es anders. Der junge
Feldherr wußte seine Truppen durch feurige Reden zu begeistern. Mit