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220. Jena und Auerstedt.
(1806).
Im October 1806 rückte die preußische Armee gegen- Thüringen-
vor. Eine Abtheilung derselben stellte sich bei Jena auf. An ihrer
Spitze stand der Fürst von Hohenlohe. Die andere zog sich unter
dem Befehl des 72jährigen Herzogs von Braunschweig bei Auerstedt
zusammen. Bei dieser befand sich auch der König. Den Vortrab, ver
bies Saalfeld reichte, führte der heldenmüthige Prinz Louis von Preu-
ßen. Rapoleon zog seine Heere aus Franken und Schwaben eilig zu-
sommen und ließ sofort die Pässe des Thüringer Waldes besetzen.
Auch die Färsten des Rheinbundes hatten ihm ihre Truppen stellen
müssen; auf sein Gebot sollten, zu Deutschlands ewiger Schmach,
Deutsche ihre Brüder morden. Der 10. October 1806 war der erste“
Unglücköstag für Preußen. In großer Uebermacht rückten die Franze-
sen von den Bergen herab und stürzten sich auf den Vortrab untrr dem-
Prinzen Louis Ferdinand. Die Preußen kämpften mit verzweifeltem
Muthe; ihr jugendlicher Führer trachtet mit übermenschlicher Anstren-
gung den Sieg zu erringen. Umsonst, sie müssen der Uebermacht er-
liegen: Dem Prinzen wird von einem französischen Neiter die Brust-
durchbohrt, und er stirbt nach fünfstündigem Kampfe, mit 13 ehren-
vollen Wunden bedeckt, den Heldentod.
221. Bei Jena und Auerstedt.
Am 14. October.
Anm 14. October geschah gleichzeitig auf beiden Punkten ein An-
griff auf das Hauptheer. Fürst Hohenlohe befand sich noch sorgles
im Lager, als die ersten Kanonenschüsse der Franzosen von den Bergon.
herab donnerten. Als die Herbstsonne durch den dichten Morgennebek.
brach, nahm die Blutarbeit ihren Anfang. Um das Dorf Vierzehn-
heiligen, worin sich die Franzosen festgesetzt hatten, begann ein furcht-
barer Kampf. Die Feinde sind nicht zum Weichen zu bringen, aber-
auch, Preußens Söhne stehen wie Mauern. Doch nach achtstündigem-
heißen Ringen beginnt ihnen das Pulver zu fehlen, die Kräfte ermat
ten. Der General Rüchel mit den erwarteten Hülfstruppen bleibt, aus-
Die Franzosen erhalten immer neue Zusüge: Da: müssen siod dem:
Kampfplatz räumen, die Schlacht ist verloren.