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zu vernichten, erließ er von Berlin aus den Befehl, (das sogenannte
Kontinentaledict) alle Häfen des Festlandes, so weit er darüber gebieten
konnte, den englischen Waaren 3/1 versperren und alles englische Gut,
das bereits in den Händen der Kaufleute war, zu verbrennen. Er ver-
nichtete dadurch zugleich den Handel Preußens und brachte viele Kauf-
leute um ihr ganzes Vermögen. Nicht einmal die Zeichen des Ruhmes
ließ er dem Vaterlande. Der prächtige Siegeswagen auf dem Bran-
denburger Thor, der Degen Friedrich des Großen und alle im sieben-
sährigen Kriege den Franzosen abgenommenen Fahnen wurden nach Paris
geschleppt. Auch die Kunstschätze in den königlichen Schlössern wurden
geplündert.
225. Schlachten bei Eylau und Friedland.
1807.
Von Berlin aus ließ Napoleon seine Heere gegen die Weichsel
marschieren, um die Eroberung Preußens zu vollenden. Den Polen ließ
er verkündigen, er wolle ihr Königreich wieder herstellen. Sie glaubten
seinen glatten Worten, nannten ihn den göttlichen Napolcon und rüsteten
Truppen für ihn aus, aber er hat sein Versprechen nicht erfüllt. Im
Februar 1807 brachen die Franzosen in Ostpreußen ein. Die königliche
Familie, die sich bisher in Königsberg aufgehalten hatte, zog sich bis
nach Memel zurück. Unterdessen rückten die Russen heran. Zu ihnen
stießen die Ueberreste des preußischen Heeres. Bei Eylau, nicht weit von
Königsberg, trafen die feindlichen Heere am 8. Februar aufeinander.
50,000 Russen und Preußen standen gegen 70,000 Franzosen. Die
Schlacht gehört zu den schrecklichsten, welche die Geschichte kennt. Das
Blut floß über den gefrornen Schnee. Hin und her wogte der Kampf;
für Keinen wollte er sich entscheiden. Erst der Abend brachte den er-
schöpften Kräften Ruhe. 40,000 Todte und Verwundete bedeckten den
blutigen Wahlplatz. Die Nussen und Preußen zogen sich nach Königs-
berg zurück. Napoleon, der sich mit Unrecht den Sieg zuschrieb, ließ
bald dem Könige einen günstigen Frieden anbieten, wenn er sich ron
Rußland lossage. Der ehrenhafte Friedrich Wilhelm III. erklärte aber:
„Lieber von dem Feinde vernichtet, als an dem Freunde ehrlos ge-
handelt.“
NRun trat eine kurze Waffenruhe ein. Darauf entbrannten die
Kämpfe von Neuem. Noch einmal warfen sich die Russen am 14. Juni
bei dem Städtchen Friedland den Franzosen in den Weg. 19 Stun