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Vorsehung leitet uns, wenngleich durch Finsterniß, doch am Ende
zum Licht; denn sein ganzes Wesen ist Licht; der zweite: Wir gehen
mit Ehren unter. Der König hat bewiesen, der Welt hat er es be-
wiesen, daß er nicht Schande will, sondern Ehre, und er ist besser,
als sein Schicksal. Preußen will nicht freiwillig Sklavenketten tragen.
Auch nicht einen Schritt hat der König anders handeln können, als
er gehandelt hat. Er, der die Wahrheit und Treue selber ist, konnte
seinem Charakter nicht ungetreu und an seinem Volke nicht zum Ver-
räther werden. Wie dies mitten im Unglück stärkt und erhebt, kann
nur der fühlen, den wahres Ehrgefühl durchdringt; doch zur Sache.
Durch die unglückliche Schlacht bei Friedland kam Königsberg in fran-
" ösische Hände. Wir sind vom Geinde gedrängt, und wenn die Ge-
ahr nur etwas näher rückt, so bin ich mit meinen Kindern in die
Rothwendigkeit versetzt, Memel zu verlassen. Der König wird sich
wieder mit dem Kaiser Alexander vereinigen. Ich gehe, sobald drin-
gende Gefahr eintritt, nach Riga; Gott wird mir helfen, den Augen-
blick zu bestehen, wo ich über die Grenze des Reiches muß. Da wird
es Kraft erfordern; aber ich richte meinen Blick gen Himmel, von wo
alles Gute und alles Böse kommt, und mein fester Glaube ist, Gott
schickt nicht mehr und legt nicht mehr auf, als wir tragen können.
och einmal, mein bester Vater, wir gehen unter mit Ehren, geach-
tet von Nationen und werden ewig Freunde haben, weil wir sie ver-
dienen. Wie beruhigend dieser Gedanke ist, läßt sich gar nicht sagen.
Ich ertrage Alles mit einer solchen Ruhe und Gelassenheit, die nur
der innere Frieden des Gewissens und reine Zuversicht geben kann.
Deßwegen seien Sie überzeugt, bester Vater, daß wir nie ganz unglück-
lich sein können, und daß Mancher, mit einer glänzenden Krone ge-
schmückt und vom Glücke umgeben, nicht so froh ist, als wir, mein
Mann, meine gesunden Kinder und ich es sind. Gott schenke allen
guten Menschen den Frieden der Brust, und noch immer wird auch
der Unglücklichste Ursache und verborgene stille Ouellen der Freude ha-
den. Noch eins zu Ihrem Troste, daß nie etwas von unserer Seite
geschehen wird, das nicht mit der strengsten Ehre verträglich ist und
was nicht mit dem Ganzen geht. Denken Sie nicht an einzelne Er-
bärmlichkeiten. Der König steht mitten im Unglücke ehrwürdig und
charaktergro da. Das wird auch Sie trösten, das weiß ich, so wie
Alle, die mir angehören. Ich bin auf ewig Ihre treue, gehorsame,
Sie innig liebende Tochter, und Gott Lob, daß ich es sein kann, da
Ihre Gnade mich dazu berechtigt, Ihre Freundin.