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standen so dicht gedrängt mit den hintersten Gliedern an der Garten-
mauer des Dorfes. Das Bataillon Zschüschen stürmte, das Gewehr
rechts genommen, über die Aecker.. Man sagt immer: Attacke mit
dem Bajonett, da kommt es sehr selten zum Handgemenge. Hier aber
kam es dazu, denn die Feinde kehrten nicht um und liefen davon, konn-
ten es auch nicht, die Mauer hielt sie auf, an die sie wie angekeilt
und gedrängt standen. Die Franzosen feuerten so schnell sie konnten,
aber der Regen hatte ihre Gewehre eben so gut, wie die unseren ver-
dorben, und so war es eine schlechte Bekanntschaft, die sie hier mit den
Neumärkern und Kurmärkern machten. Ich sehe es noch, wie ein paar
stämmige Burschen auf dem linken Flügel der Angriffscolonne schon
von weitem den Schießprügel umkehrten und die Kolbe so hoch in die
Luft schwangen, als hätten sie Dreschflegel in der Hand. Die Czako's
knickten bei den Franzosen zusammen wie Nußschalen, und die Hirnkäs-
ten, die darunter saßen, blieben auch nicht ganz. Es war eine gräu-
liche Wirthschaft. Wie unsere hintersten Züge das Nußknackern hörten,
liefen sie rechts und links um das Bataillon herum, den Franzosen in
die Flanken, wo denn das Kolbendreschen auch sogleich losging. An
dieser Gartenmauer wurde den Franzosen die Quittung für alle die
Bedrückungen, Mißhandlungen und Plackereien, die wir sechs Jahre
lang hatten aushalten müssen, ausgestellt. Ihr könnt es euch nicht
vorstellen, was damals ein jeder von uns eine Wuth auf die Franzo-
sen hatte! Ich habe gesehen, daß einer von uns weinte und sich vor
Wuth in den Arm biß, weil er vor den anderen nicht mit heran zum
Todschlagen kommen konnte. Es war aber auch ein fürchterliches Ge-
dränge. In den ersten paar Minuten standen die Franzosen stramm
und vertheidigten sich so gut sie konnten, bis die ersten Glieder
von allen Seiten flelen und die Kolben immer weiter in die Mitte
hinein reichten. Da mochten wohl die hintersten denken: Wozu ab-
warten, bis es an uns kommt? Die Mauer ist ja nicht hoch und also
frisch hinauf und hinüber. — Kaum war der erste glücklich mit Sack
und Pack oben, so kribbelte Alles wie Ameisen hinterher. Als aber
die vordersten sahen, daß sie an ihren Hintermännern keinen Rückhalt
hatten, verloren sie den Muth, viele sanken in die Kniee und riefen:
Pardon! Pardon! Ja, du lieber Gott! wenn sie es eine halbe Stunde
früher gerufen hätten; aber jetzt kannten weder die Kurmärker noch
Neumärker ein Erbarmen; auch die auf den Knieen lagen und um
Gnade baten, wurden niedergeschlagen und sonderbarer Weise ganz
ohne Lärm und Geschrei. Schießen hörte man gar nicht, hier und da
einen Fluch, Todesgestöhn und Röcheln, sonst ging die gräßliche Blut-