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265. Das Lied von Hagelsberg.
Wer reitet so leise den Berg hinan,
Von wackeren Degen begleitet?
Der Hirschfeld der ist es, der treffliche Mann,
Der leise bergan dort reitet.
Dem Franzmann dort unten im grünen Thal
Will er versalzen das Mittagsmahl.
Die Franzosen aus Garben wohl Hütten sich baun,
Die Heerde muß bluten zum Mahle,
Der Häuser Geräth ist zum Feuer zerhau'n;
So schwelgen sie lustig im Thale;
Wie nahe das blutige, schwere Gericht,
Das wissen die frechen Gesellen noch nicht.
Der Hirschfelder sinnt nun den klüglichen Plan:
Die Reisigen schickt er zur Linken
Durch Wald und Gebüsch auf verborgener Bahn,
Den Franzen eins zuzutrinken.
Er selbst mit dem Fußvolke säumet nicht
Und schlägt dem Gesindel in's Angesicht.
Da fliegen die Töpf und die Köpfe zugleich,
Da geht's an ein Laufen und Schreien.
Wie Staare, vom Jäger ereilet am Teich,
So sieht man den Schwarm sich zerstreuen.
Und Alles rennet dem Hagelsberg zu-
Sie denken: „Da haben wir gute Ruhl!“
Der Hirschfeld, der Marwitz saust stürmend nach,
Durch das Thal zu den buschigen Höhen.
Da hagelt's Kugeln vom Felsendach,
Und die Schelme sind nicht zu sehen.
Doch bauet, so hoch ihr nur wollt, euer Nest,
Wir geben euch droben, wie unten den Rest.
Hurrahl Hurrahl Nun die Klippen hinauf!
Hurrahl durch die Kugeln und Blitze!
Die Führer, die herrlichen Helden, vorauf!
Hinauf zu des Hügels Spitze!
Hinauf, wo die wälsche Bande steckt!
Hinauf, und die Brut zu Boden gestreckt!