Full text: Borussia. Bilder aus der Geschichte des preußischen Vaterlandes.

390 
265. Das Lied von Hagelsberg. 
Wer reitet so leise den Berg hinan, 
Von wackeren Degen begleitet? 
Der Hirschfeld der ist es, der treffliche Mann, 
Der leise bergan dort reitet. 
Dem Franzmann dort unten im grünen Thal 
Will er versalzen das Mittagsmahl. 
Die Franzosen aus Garben wohl Hütten sich baun, 
Die Heerde muß bluten zum Mahle, 
Der Häuser Geräth ist zum Feuer zerhau'n; 
So schwelgen sie lustig im Thale; 
Wie nahe das blutige, schwere Gericht, 
Das wissen die frechen Gesellen noch nicht. 
Der Hirschfelder sinnt nun den klüglichen Plan: 
Die Reisigen schickt er zur Linken 
Durch Wald und Gebüsch auf verborgener Bahn, 
Den Franzen eins zuzutrinken. 
Er selbst mit dem Fußvolke säumet nicht 
Und schlägt dem Gesindel in's Angesicht. 
Da fliegen die Töpf und die Köpfe zugleich, 
Da geht's an ein Laufen und Schreien. 
Wie Staare, vom Jäger ereilet am Teich, 
So sieht man den Schwarm sich zerstreuen. 
Und Alles rennet dem Hagelsberg zu- 
Sie denken: „Da haben wir gute Ruhl!“ 
Der Hirschfeld, der Marwitz saust stürmend nach, 
Durch das Thal zu den buschigen Höhen. 
Da hagelt's Kugeln vom Felsendach, 
Und die Schelme sind nicht zu sehen. 
Doch bauet, so hoch ihr nur wollt, euer Nest, 
Wir geben euch droben, wie unten den Rest. 
Hurrahl Hurrahl Nun die Klippen hinauf! 
Hurrahl durch die Kugeln und Blitze! 
Die Führer, die herrlichen Helden, vorauf! 
Hinauf zu des Hügels Spitze! 
Hinauf, wo die wälsche Bande steckt! 
Hinauf, und die Brut zu Boden gestreckt!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.