Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

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geben, dem Feinde eins zu versclzen, der ruhig von 
dannen rilt, als sei nicht das Mindesle geschchen, und. 
ehe er in dem sernen Schallen des Waldes verschwand, 
noch einmal zurückdrohte. Graf Cuno war nicht 161- 
l-lich, aber eben doch schwer getrollen, die Knappen 
waren mehr taub geschlagen als scharf verwundel. Die 
Wafsfenthat des schwarzen Rillers erregte das grösste 
Aufsehen, als sie ruchbar wurde, Graf Cuno aber, der 
langsam wieder genass, schwur einen fürchterlichen 
Eid, sich entselzlich an dem Schwarzen zu rüchen, wenn 
er ihn irgend wo linden würde, zu welchem Zwecke 
er nach allen Richlungen Aufforderungen, sich zu siel- 
len, ergehen liess, oder den Vorwurf der Feigheit zu 
tragen. 
Eines Abends sass der Gral in seinem Gemache 
und erwartele das Nuchtmahl, er halle einen Riller aus 
der Nühe dazu geladen, wesshall er zwei Gedecke und 
zwei Kannen auliragen hallc lassen. Slalt des Rillers 
erschien aber ein Bote, der die Meldung machle, dass 
sein Herr nicht kommen könne, indem er unpass ge- 
worden sei. Kurz darauf, nachdem der Bole verab- 
schiedet war, trat des Grafen Leibknappe ein und mel- 
dele, ein Fremder begehre Einlass, der aber sonderbar 
aussähe, unheimlich im Gesicht, abenteuerlich in der 
Kleidung. „Lass ihn ein und wenn’'s der Teufel selber 
isl.“ Da flog ein Windsloss durch's Gemach, die Thür- 
flügel sprangen auf und herein fral eine Gestalt von 
übermenschlicher Grösse. Ein dunkler langer Maniel 
wWar über die Schulier geworlen, die slruppigen rolhen 
Haare slanden senkrecht in die Höhe, der Bart floss 
wie Feuersgluch von Lippen und Kinn herab und die 
Augen hallen einen Glanz, wie wenn es glimmende 
  
Kohlen wären. Graf Cuno, der die Furcht nur dem 
Namen nach kannte, war gleichwöohl elwaos betrollen 
durch die ungewöhnliche Erscheinung, fasste sich in- 
dess schnell wieder und fragle in feslem Tone: „wer 
scid lhr und was wollt Ihr 7 Mit widerlich schnarren- 
der Stimme verselzte er: „ich bin Spanier, Geheim-- 
schreiber bei der Santa Casa und will mil Euch zu 
Abend essen und Euere Weine kosten.“ „Ohne dass ich 
Euch näher kenne 7“ fragte der Graf erstaunt und fikirte 
den Fremden, dessen Augen leuriger zu werden schie- 
nen. „Ihr kennt mich ohl und habt auch meine Krast 
schon gefühlt,“ verselzte er. Der Graf erhob sich, „Ihr 
Wärt!“ rief er rasch. „Der schwarze Ritter,“ antwor- 
tete sarkastisch die Gestall, „aber lasst es drum sein, 
wir bleiben gute Freunde.“ „Eher Freund mit dem Teu- 
lel, als mil Euch, sagte der Graf 2zornig. „Wer weiss, 
ob der Unterschied gar so gross wäre; doch, lasst aul- 
tragen, ich habe Hunger und Durst.“ „Unverschämier!“ 
schrie der Graf und wollte nach dem Schwert greifen. 
„Gelbt Euch keine Mühe, und denkt. dass es besser und 
vortheilhasler für Euch ist, mich zum Freund als zum 
Feind zu haben.“ Mit diesen Worten warl er seinen 
Mantel ob und häüngte ihn über die Rücklehne des 
Stuhls. Die Kleidung, die er trug, schillerte in ein 
eigenes Gemisch von Farben hinein, das zwischen Blau. 
Grün und Gelb hindurch spiclte und im Feuerglanz 
leuchtete. Der Graf wurde nachdenkend, solches Far- 
benspiel halle er niemals gesehen und die sonderbare 
Tracht mil dem Zusammenhalt der Physiognomie und 
mit der Crösse und Derbheit der Gestalt machten es 
zur Gewissheit, dass er eine übernatürliche Erscheinung 
vor sich habe. Was sollte er beginnen, wie sich des 
  
 
	        
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